Erstmals seit seiner Vergabe seit 40 Jahren wird der Wakkerpreis 2011 an mehrere Gemeinden gleichzeitig vergeben, die sich westlich von Lausanne für eine gemeinsame Gebietsentwicklung und eine Verbesserung der Wohnsituation eingesetzt haben.
Bild: Place du Marché, Renens/Matthieu Gatsou
Bussigny, Chavannes, Crissier, Ecublens, Prilly, Renens, St. Sulpice, Villars-Ste-Croix und Lausanne heissen die Gemeinden, die gemeinsam den Wakkerpreis 2011 erhalten. Für einmal werden keine Postkarten-Idyllen ausgezeichnet, sondern Agglomerations-Gemeinden, die sich gemeinsam bemüht haben, die Lebens- und Wohnqualität zu verbessern. Die ursprünglich landwirtschaftlich geprägten Gemeinden erlebten in den letzten Jahren eine chaotische Entwicklung. Verkehrsachsen, Eisenbahnknoten, Parkplätze, Einkaufszentren, Lagergebäude und Brachen prägten die Dörfer, die zusammen 75'000 Einwohnerinnen zählen und 50'000 Arbeitsplätze bieten.
Im Jahr 2000 beschlossen die neun Gemeinden mit dem Kanton gemeinsam ein Baumoratorium, um über die Zukunft der Region nachzudenken. Gemäss dem Richtplan für Lausanne West wurde das Büro SDOL (Schéma directeur de l'Ouest de Lausanne) mit sechs Fachleuten beauftragt, die Entwicklung dieses Gebietes neu zu überdenken. Die Verbindlichkeiten der Gemeinden wurden mit einem politischen Abkommen besiegelt. Bei dieser Planung wurde auch die Bevölkerung mit einbezogen. Aus der Zusammenarbeit mit SDOL, Behörden und Bevölkerung sind zahlreiche Projekte in Form von Bahnhöfen, Tramanlagen, Pärken, restrukturierten und neu belebten Quartieren entstanden. In den letzten beiden Jahren wurde mit der konkreten Umsetzung begonnen.
Mit der Verleihung des Preises an die neun Gemeinden im Westen Lausannes will der Schweizerische Heimatschutz die Region ermuntern, mit ihren Bemühungen fortzufahren. Auch in anderen Regionen der Schweiz stellten vergleichbare, vernachlässigte Agglomerationen eine grosse Herausforderung für Politik und Bevölkerung dar.
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