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Vom Nano Garten zu den Nano Gärten

Die Vegetation startet auf den kleinsten Flächen in unwirtlichen und kargen Umgebungen. Ein Samenkorn in einer schmalen Felsenritze geht auf, schlägt Wurzen und wächst. Mit der Zeit bildet sich Humus und weitere Pflanzen ziehen zu.

Diese kleinen Startpunkte muss man aber nicht nur der Natur überlassen.  An diesen Stellen lassen sich Nanogärten kultivieren.

Der Begriff Nano Gärten ist im deutschen Sprachraum noch nicht verbreitet. Ab und zu taucht der Begriff Mikrogärten oder Minigärten auf. Diese sind meistens im Kontext von Balkonen, Terrassen und Urbangardening angesiedelt. Für die wesentlich kleineren Gärten hat sich noch kein Begriff etabliert. Ich verwende daher den Begriff Nano Gärten für Gartenflächen, die ein paar Quadratmillimeter oder Quadratcentimeter grosss sind.
Etwas Verfängliches hat allerdings der Begriff Nano Garten. Nano bedeutet auf Griechisch Zwerg. Zwerggärten sind jedoch von Zwergen bevölkerte Gartenflächen.
Im angelsächsichen Sprachraum findet man den Begriff Nano Gardens im Kontext von Growboxes. Die Anzucht und Kultivierung von Küchenkräutern steht hier im Vordergrund.
 

Bild garten.ch: Nano Garten mit Hauswurz, Gras und Sedum

Übrigens haben auch die Betreiberinnen und Betreiber von Aquarien Nano Aquarien. In diesen Gefässen von 12 bis 45 Liter Wasser gestalten sie Unterwasserlandschaften und arrangieren Unterwasserpflanzen zu kleinen Gärten.

Bei der Gestaltung der Nano Gärten, oder Zwerg Gärten, gelten die gleichen Rahmenbedingungen wie bei den grossen. Wasser, Luftfeuchtigkeit, Sonne, Schatten, Erde, Pflanzenwahl etc.. Ein wichtiger Unterschied ist, dass man genau auf mikroklimatische Aspekte achten muss. Eine kleine Sonnenfalle von wenigen Zentimetern bietet völlig andere klimatische Verhältnisse als eine wenige Meter entfernte der Sonne abgewandte Mauer. Eine gute Strategie ist daher einfach mal Substrat zu deponieren und schauen was wächst. Diese wilden Pflanzen lassen sich dann als Indikator verwenden für die Auswahl geeigneter Stauden oder Kleingehölze. 
Ideale Umgebungen sind dazu Trockenmauern oder Vintagegärten mit bepflanzten alten Gefässen aller Art.

 Meine beliebtesten Orte sind Felsritzen, Trockensteinmauern und alte Gefässe.

 

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