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Torffrei gärtnern: ohne geht es noch nicht

Der Verzicht auf Torf ist leicht gefordert. Doch Verbote aus ökologischen Gründen sind zu kurz gedacht. Eine ganzheitliche Betrachtung des Themas zeigt, dass Torfeinsatz an machen Stellen (noch) Sinn macht.

Replik von Erwin Meier-Honnegger auf die Publikation des Dossier des BAFU zum Them torffrei Gärtnern.

Fakt 1: Torf ist Raubbau an der Natur
Es ist richtig, dass man den Einsatz von Torf reduziert und eine wertvolle Ressource nicht verschwendet, nur weil sie für wenig Geld verfügbar ist. Das war in der Vergangenheit der Fall. Denn Torf ist billig, und Raubbau an der Natur hat vor einigen Jahren noch nicht interessiert. Dies wurde von einigen Akteuren schamlos ausgenutzt. Seit 1987 stehen Moore in der Schweiz unter absolutem Schutz. Doch es werden jährlich rund 524.000 Kubikmeter Torf für den Gartenbau vor allem aus dem Baltikum in die Schweiz importiert.
 
Fakt 2: Nicht jede Alternative ist sinnvoll
Heute sind wir umsichtiger und hinterfragen den Umgang mit Ressourcen; und das ist gut so. Zahlreiche Akteure setzen sich seit einiger Zeit für einen rücksichtsvollen Umgang mit Torf ein. Sie fordern eine ganzheitliche Betrachtungsweise und keine verteufelnde Ausgrenzung, respektive ein Verbot. Denn es macht keinen Sinn "das Kind mit dem Bade auszuschütten". Auch namhafte Bio-Pioniere erachten einen kompletten Verzicht auf Torf als ökologisch nicht sinnvoll. Zum einen gilt es, den ökologischen "Fussabdruck" der Ersatzmaterialien zu beachten. Beispielsweise sind Kokosfasern umstritten, weil für Palmenplantagen Regenwälder abgeholzt werden. Ausserdem können Ersatzmaterialen wegen ihrer begrenzten Verfügbarkeit und ihrer Eigenschaften den Torf nicht komplett ersetzten.

Fakt 3: Wir halten nichts von „Grünfärberei“
Das ökologische Verständnis der Ernst Meier AG Meier in Dürnten setzt die Verwendung von Torf in der Pflanzenkultur weiterhin voraus. Wer den kompletten Torfverzicht in allen gärtnerischen Kulturen propagiert, betreibt irreführende "Grünfärberei" und verkennt deren Vielfalt und Komplexität. Und wer torffreie Erden automatisch als biologisch oder umweltschonend interpretiert, verkennt den ökologischen Fussabdruck diverser Torfersatzprodukte.

Fakt 4: Nicht mehr Torf als unbedingt nötig
Torf hat einige unglaublich wertvolle Eigenschaften für die Kultur von Pflanzen. Im Falle von Monokulturen können sie durch kulturtechnische Anpassungen ausgeglichen werden, wenn torffreie Substrate eingesetzt werden. Sobald jedoch eine Universallösung für eine vielfältige Auswahl von Pflanzen nötig ist, kann auf einen Anteil Torf nicht verzichtet werden. Dies betrifft jedoch ausschliesslich die Anzucht von einjährigen Sommerflorpflanzen und Gemüsesetzlingen. Bei der Anzucht von mehrjährigen Pflanzen –  und generell bei der Weiterkultur von Pflanzen – kann getrost auf Torf verzichtet werden. Darum sind Sackerden für Balkon und Garten mittlerweile torffrei.

Fakt 5: Gute Bewertung für unsere Erde
Ganzheitlich denkende Unternehmen gehen jedoch einen Schritt weiter und setzen auf Erdenmischungen aus ausschliesslich heimischen Rohstoffen. So ist die Meier-Mischung "die Biologische" aus Landerde mit biologischem Rindenkompost und Holzfasern ohne tierische Zusätze zusammengesetzt, welche ausschliesslich aus der Schweiz kommen. Diese Mischung ist vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau ausgezeichnet und empfohlen. Denn Erde ist Vertrauenssache.

 

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