Vertikale Begrünungen sind im Trend. Verschiedene positive Auswirkungen bezüglich Biodiversität, Fauna und Klima überwiegen heute die Argumente gegen einen Mehraufwand im Gebäudeunterhalt und der Gartenpflege.
Welche Pflanzen eignen sich für die Begrünung der Fassaden?
Sie erklimmen Hauswände und Gartenzäune, Torbögen und sogar alte Bäume: Kletterpflanzen sind wahre Himmelsstürmer. Mit ihnen lassen sich eindrucksvolle Gartenbilder schaffen, schattige Rückzugsorte gestalten und tristen Gebäuden ein neues Gesicht verleihen. Vor allem in kleinen Gärten haben sie einen grossen Auftritt, denn sie benötigen nur wenig Bodenraum und bewachsen dennoch grosse vertikale Flächen. Doch auch auf weitläufigen Grundstücken können sie wunderbar in Szene gesetzt werden und für Privatsphäre sorgen. Und das Beste: Die Vielfalt dieser Kletterer ist enorm! Es gibt Einjährige und Mehrjährige, Immergrüne und Blühende, schnell und langsam Wachsende, Sonnenliebende und Schattengewächse. Somit findet sich für jede Gartensituation die passende Pflanze.
Kletterrosen mit Rankhilfe an Hauswänden
Für romantisches Flair im Garten sind Kletterrosen wie geschaffen. Ihre eleganten Blüten in edlem Weiss, zartem Pink, fröhlichem Gelb oder intensivem Rot heben sich eindrucksvoll von ihrem dunkelgrünen Blattwerk ab und verbreiten je nach Sorte einen angenehmen Duft. Landschaftsgärtner bringen mit den königlichen Kletterern gerne Pergolen zum Blühen oder lassen sie an rustikalen Gartenmauern emporwachsen - Dornröschen lässt grüssen. Anders als Selbstklimmer entwickeln Kletterrosen jedoch keine Haftorgane, sondern lange, seitliche Triebe, mit denen sie sich durch Verhaken und Verspreizen festhalten. Daher benötigen sie immer eine Rankhilfe, an die sie festgebunden werden. Einzige Ausnahme sind Rambler-Rosen: Sie erobern auch ohne Hilfe die Vertikale und verleihen dem Garten Britischen Cottage-Charme.
Clematis in Kombination mit anderen Kletterpflanzen
Die Königin der Pflanzen kann wunderbar mit anderen Klettermeistern kombiniert werden. Eine bewährte Partnerin ist die Waldrebe (Clematis). Auch sie bevorzugt einen sonnigen Standort mit lockerem, nährstoffreichem Boden. Ein spannender Effekt entsteht, wenn man unterschiedliche Blütenfarben wählt, wie Rot und Lila oder Pink. Für eine bestmögliche Wirkung raten die Experten für Garten und Landschaft, die Clematis erst in den Boden zu bringen, wenn die Rose bereits eine Mindesthöhe von 1,60 Metern erreicht hat. Dann stehlen sich die Blüten der Pflanzen nicht die Show, sondern kommen eindrucksvoll zur Geltung. Wichtig zu wissen: Rambler-Rosen eignen sich nicht für eine Kombination mit der Waldrebe. Sie wachsen zu kompakt und lassen ihrer Begleiterin nicht ausreichend Platz.
Efeu klettert mit seinen Haftwurzeln direkt die Fassade hinauf
Was die Rose unter den blühenden Kletterpflanzen ist, ist der Efeu (Hedera helix) bei den Immergrünen: Der Liebling der Gartenbesitzer. Nicht ohne Grund, immerhin kommt er sowohl im Schatten, als auch in der Sonne gut zurecht, verleiht dem Garten selbst während der kalten Winterzeit Farbe und erobert aus eigener Kraft Skulpturen, Torbögen oder Gitterzäune. Sogar glatte Hauswände begrünt er problemlos - allerdings ist es ratsam, sich hier im Vorfeld professionell beraten zu lassen. Nicht jede Hauswand eignet sich für den Klettermeister. So tut sich der Efeu beispielsweise bei einem hellweissen Anstrich schwer: Wird das Licht zu stark reflektiert, wenden sich die Triebe von der Fläche ab. Darüber hinaus benötigt die Pflanze einen festen, rissfreien Putz, ansonsten könnten ihre Wurzeln das Mauerwerk beschädigen. Was viele nicht wissen: Alte Efeupflanzen verändern ihr Laub - die Blätter sind dann weniger stark eingeschnitten - und entwickeln sich zu wahren Insektenmagneten. Efeublüte duftet sehr intensiv und bietet Insekten wie auch Vögeln Nahrung und Lebensraum.
Blauregen (Wisteria)
Wünschen sich Gartenbesitzer zusätzlich etwas Farbe, bietet sich - an einem sonnigen Standort - eine Kombination mit Blauregen (Wisteria) an. Je nach Sorte zeigen sich die imposanten Blütentrauben dieser Liane zwischen April und Juni in einem Pastellviolett, Hellblau, Rosa oder Weiss. Anders als Efeu zählt der Blauregen jedoch nicht zu den Selbstklimmern und benötigt eine stabile Rankhilfe, die fest im Boden verankert ist, denn er erreicht mit der Zeit ein beeindruckendes Gewicht. Wichtig ist zudem, dass sich kein Regenrohr und auch keine Regenrinne in Reichweite befindet: Diese würde die kräftige Pflanze mit der Zeit umschlingen und zerdrücken. Landschaftsgärtner wissen, welches Ranksystem für welche Pflanze am besten passt und können dieses auch am Gebäude, der Garage oder als freistehendes Gerüst installieren. Weitere Informationen finden sich auf www.mein-traumgarten.de.
Quelle: BGL
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