Dass Pestizide schädlich für die Umwelt und den Menschen sind, ist schon lange bekannt. Gerade im heimischen Garten haben sie deshalb nichts verloren. Schliesslich möchten wir uns in einer angenehmen und gesunden Umgebung entspannen.
Die Kehrseite der Medaille: Schwach wachsende Pflanzen, kaum Blüten und ein unerwünschter Schädlingsbefall rauben die Freude am Selbstgepflanzten. Deshalb ist es sinnvoll, nach einer Alternative zu suchen.
Weniger ist oft mehr
Weitgehend auf synthetische Insektenmittel, Fungizide und ähnliche Substanzen zu verzichten, ist heute auch das Ziel der Landwirtschaft. Infolge diverser Aktionspläne nutzen Landwirte weniger Pflanzenschutzmittel und greifen auf umweltverträgliche Alternativen zurück. Es sind oft nur ein paar winzige Kleinigkeiten, die Grossartiges bewirken können. Zu diesen winzigen Helfern gehören unter anderem Effektiven Mikroorganismen (EM). Diese kommen in verschiedenen Bereichen des Pflanzenbaus zum Einsatz. Es gibt spezielle, mit Effektiven Mikroorganismen angereicherte Präparate zur Beigabe in das Giesswasser. Das Ergebnis sind widerstandsfähigere Pflanzen, eine bessere Wurzelbildung, schöne Blüten und Früchte. Die Basis vieler Produkte bildet eine Mischkultur aus Hefen, Photosynthese- und Milchsäurebakterien. Die Mixtur entsteht durch Fermentation. Das Eindämmen degenerativer Mikroorganismen durch die Schaffung eines regenerativen Milieus verhindert zum Beispiel Fäulnis. Neben der Möglichkeit, das Giesswasser anzureichern und somit den Boden zu optimieren, ist auch die Besprühung mit EM üblich. Die Behandlungen fördern nicht nur ein gesundes Wachstum, sondern steigern auch die Erträge im Gemüseanbau. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist das Kompostieren. Die Mikroorganismen unterstützen hier den Zersetzungsprozess. Erhältlich sind die winzigen Lebewesen als Nährlösung. Diese besitzt in der Regel einen pH-Wert von 3,5 bis 3,8.
Altbewährtes für den modernen Garten – effektive Mikroorganismen
Die Wirkung der Effektiven Mikroorganismen untersuchte bereits vor rund dreissig Jahren der japanische Gartenbauprofessor Teruo Higa. Er verbesserte damit die Bodenqualität der von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern geschädigten Erde. Als er mit einzelnen Mikrobenstämmen forschte, blieb der Erfolg vorerst aus. Er nutzte daraufhin mehrere verschiedene Kleinstlebewesen und war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden: Die unterschiedlichen Mikroorganismen unterstützten sich gegenseitig und förderten somit ein aktives Bodenleben mit einer daraus resultierenden hohen Fruchtbarkeit. Der Professor war von der Wirkung seiner Mischung mit 80 verschiedenen Mikroorganismen überzeugt und nannte sie deshalb Effektive Mikroorganismen (EM). Gärtner, die eine mit effektiven Mikroorganismen angereicherte Nährlösung in den Boden bringen, fördern somit auch die Arbeit der bereits vorhandenen Kleinstlebewesen. Die Mikrobenmischung unterdrückt die Entstehung von Schimmelpilzen und fäulniserregenden Keimen. Das macht die Pflanzen wiederum stressresistenter. Die Gewächse erhalten ein starkes Immunsystem und gedeihen allgemein besser. Synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel sind somit oft überflüssig.
Helfer aus der Tierwelt
Es sind vor allem Insekten und Milben, die die Pflanzen schädigen. Dazu gehören insbesondere Blatt- und Wollläuse. All diese Tierchen haben aber auch Feinde. Raubinsekten vertilgen die Schädlinge und tragen somit auf eine umweltschonende und völlig natürliche Weise dazu bei, die Pflanze gesund zu erhalten. Anders als die Insektizide, gegen die die Schädlinge mit der Zeit häufig eine Resistenz entwickeln, beseitigen die Raubinsekten das Ungeziefer absolut zuverlässig. Für die biologische Schädlingsbekämpfung eignen sich vor allem Florfliegen und Marienkäfer. Diese ernähren sich überwiegend von Blattläusen. Schlupfwespen legen ihre Eier in die Schädlinge und machen ihnen so den Garaus.
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