Schlendert man durch die Einfamilienhausquartiere so fallen zunehmend mit Steinen gestaltete Grünflächen auf. Dahinter stehen in der Regel weniger ästhetische Überlegungen. Meistens werden diese Steinbeete mit der Absicht angelegt den Aufwand für den Unterhalt der Grünfläche wesentlich zu reduzieren.
Dieses Argument mag zu Beginn des Projektes zutreffen. Die Natur meldet sich aber still und heimlich zurück. Die Vegetation gibt in unseren Breitengraden nicht so schnell auf. Windeintrag von Staub, Blätter, Samen etc. führt dazu, dass die unwirtlichen Steine permanent mit etwas organischem Material angereichert werden. Das reicht in der Regel für das Wachstum von Algen, später Moosen und bereits wachsen darin die ersten höheren Beikräuter wie Habichtskraut, Löwenzahn etc.
Das die Besiedlung von kahlen Flächen zum Grundprogramm der Natur gehört sieht man auch an Kiesbänken in Flüssen, die nach einem Jahrhunderthochwasser umgeschichtet werden. Meistens haben bereits im Folgejahr die ersten Pflanzen die Fläche wieder in Beschlag genommen. Das gleiche gilt bei kahlen Flächen in Folge von Murgängen.
Der Natur eine Fläche abzutrotzen, die permanent unbewachsen bleiben soll, erfordert einigen Aufwand. Es lohnt sich daher bevor man den ganzen Aufwand auf sich nimmt die Alternativen zu prüfen.
Gehölzrabatte
Kleinwüchsige schwachwachsende Gehölze kombiniert mit Bodenbedeckern führen zu einer unterhaltsarmen Fläche. Meistens braucht es etwas Winterschnitt bei den Sträuchern, Rückschnitt der Bodenbedecker und ab und zu die Entfernung von Unkraut. Der Aufwand wird kaum grösser sein als die Entfernung von Pflanzenresten, Laub und Unkraut in einem Schotterbeet.
Staudenrabatte
Stauden sind krautige Pflanzen, die sich über Winter zurückziehen und im Frühjahr jeweils wieder neu austreiben. Eine Standortgerechte Bepflanzung führt zu einer geschlossenen Vegetationsfläche. Wichtig ist, dass man eine Staudenmischung wählt, die gut zu den Wachstumsbedingungen wie Sonne, Schatten, Bodenfeuchtigkeit, Bodenbeschaffenheit etc. passt. In der Regel bestehen diese Pflanzensozietäten aus aufeinander abgestimmte Pflanzen, die sich gegenseitig ergänzen.
Der Unterhalt beschränkt sich auf den Rückschnitt der Stauden und ab und zu Entfernung des Unkrauts. Ein grosser Vorteil ist die Attraktivität der Fläche mittels Blumen, für das menschliche Auge aber auch für die Fauna, Insekten und Vögel.
Blumenwiese Magerwiese
Eine weitere attraktive Option ist die Erstellung einer Magerwiese. Hier wird in der Regel die oberste Schicht des Bodens abgetragen, so dass eine magere, mit wenig Humus versehene Fläche entsteht.
Der Unterhalt ist hier auch relativ bescheiden. In der Regel genügt es, einmal im Jahr die Wiese zu mähen. Meistens ist der ideale Zeitpunkt Ende Juni oder Anfangs Juli.
Blumenrasen
Der Blumenrasen ist ähnlich wie die Magerwiese eine Blumen- Gräsermischung. Sie besteht jedoch aus niedrigen Pflanzen. Im Gegensatz zur Blumenwiese kann man diese Fläche auch begehen.
Extensiver Rasen
Ein weiteres Konzept, dass noch unter Grünfläche geht ist der Extensivrasen. Bekannt und weitverbreitet den Autobahnen entlang. Hier kommen in der Regel spezielle Gräsermischungen zum Einsatz (Deutsches Weidlgras, Rotschwingel, Schafschwingel und Wiesenrispe). Die langsam wachsenden Gräsern führen zu einer dichten Pflanzendecke. Die ca. dreimal pro Saison gemäht werden sollte.
Steingarten
Eine Alternative die einem Schotterbeet am nächsten kommt ist der Steingarten. Mit verschiedenen Gesteinen, Rundkiesel, Kies, Splitt und Felsenbrocken wird eine Gartenfläche gestaltet. Wichtig ist hier, dass man auch den Humus abträgt. Anschliessend durchlässige Folie oder Fliess verlegen. An den Standorten für die Pflanzen die Folie mit einem Kreuzschnitt durchtrennen. Anschliessend Gehölze und Stauden pflanzen. Grössere Felsbrocken anordnen. Kies und Schotter vorsichtig verteilen, so dass die ganze Folie gut bedeckt ist.
Im Rahmen des Unterhalts sollte man abgestorbene Pflanzenteile möglichst rasch entfernen, damit sich oberhalb der Folie keinen Humus bildet. Ebenfalls Moos und aufkeimende Unkräuter entfernen.
In sehr warmen Tagen heizen die Steine nach. Der Wasserbedarf der Pflanzen ist daher erheblich grösser, so dass eine Zusatzrunde mit der Giesskanne unabdingbar ist.
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