Noch scheint die Sommersonne warm und hell, doch die Tage sind bereits kürzer geworden. Um den Herbst auf einem dichten, grünen Rasen zu geniessen und ihn winterfest zu machen, wird jetzt das Pflegeprogramm gestartet.
Hat der Hochsommer seine Spuren im Rasen hinterlassen? Falls ja: September und Oktober sind ideal, um den Rasen zu renovieren und auf den Winter vorzubereiten. Der Boden ist noch warm von der Sommersonne und die kühler werdenden Nächte halten das Saatgut feucht. Auch der Druck von Unkräutern, hier vor allem Hirse, ist niedriger. Hat sich über die Sommermonate Rasenfilz gebildet, wird er mit einem Vertikutierer entfernt. Bei schweren und verdichteten Böden kommt der Aerifizierer zum Einsatz. Kleinere, durch das Vertikutieren entstandene Lücken wachsen von selbst zu, wenn anschliessend gedüngt wird. Grössere Löcher müssen nachgesät werden.
Der Rasen wird gemäht, bis es zu kalt ist Rasengräser wachsen so lange, bis es tagsüber kälter als 10 und in der Nacht kälter als 5 Grad ist. Der Rasen wird also weiterhin gemäht. Als Standard gilt eine Höhe von 4 bis 5 cm. Erst wenn kaum mehr mit Wachstum gerechnet werden kann, wird er auf 3 bis 4 cm gekürzt. Je schärfer die Rasenmäher-Messer, desto weniger Zellen werden verletzt und desto weniger Eintrittspforten für pilzliche Erreger gibt es. Hat der Herbst endgültig mit sich verfärbendem Laub und fallenden Blättern Einzug gehalten, schlägt die Stunde des Laubrechens. Dies hat nicht nur optische Gründe, sondern dient ebenfalls dem Zweck, eine Erkrankung des Rasens zu unterbinden.
Auch Düngemassnahmen stehen an Die beste Massnahme gegen Winterstress beim Rasen ist eine Kali-Düngung im Oktober. Sie fördert die Einlagerung von Reservestoffen und schützt vor Frosteinwirkung und Krankheitsbefall. Hierbei empfiehlt sich ein speziell ausgewiesener Herbstdünger. Stickstoffbetonte Langzeitdünger sollten erst wieder ab dem Frühjahr verwendet werden, da der hohe Stickstoffanteil das Wachstum stimuliert.
Ziel all dieser Massnahmen ist es, dem Rasen möglichst gesund über die kalten Monate zu verhelfen. Allerdings begünstigen auch andere Faktoren, so der Boden-Aufbau, das Mikro- und Makroklima, der Lichteinfluss und die Nutzung, eine Infektion. Doch je robuster und widerstandsfähiger der Rasen, desto weniger Spielraum haben die Schaderreger.
Häufige Rasenkrankheiten im Herbst
- Der Schneeschimmel (Microdochium nivale) charakterisiert sich durch feuchte, schmierig-graue bis braune Flecken mit einer weissen Randzone. Zu Beginn der Infektion sind sie circa 5 cm gross und weiten sich im Krankheitsverlauf zu Flecken von etwa 30 cm Grösse aus, die ineinander übergehen können. Schneeschimmel ist nicht an Schnee gebunden, sondern entwickelt sich bei Temperaturen von 0°C bis 20°C sowie feuchter Witterung.
- Die Rotspitzigkeit (Laetisaria fuciformis) gilt als typischer Schwächeparasit. Gekennzeichnet ist sie durch hellbraune, später strohfarbene, unregelmässige Flecken mit einem Durchmesser von bis etwa 30cm. Bei hoher Luftfeuchtigkeit entwickelt sich ein rosafarbiges Myzel, das die Blattspitzen überzieht.
- Blattflecken (Helminthosporium spp., Curvularia spp., Bipolaris spp.) werden von verschiedenen Pilzgattungen verursacht. Typisches Schadbild sind die roten bis dunkelbraunen Flecken auf den Halmen, oft mit hellem Zentrum. Der Rasen wird fleckenartig heller, die ganze Rasenpflanze kann absterben. Infektionen sind über ein breites Temperaturspektrum möglich.
[JardinSuiss]
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