Noch lange nicht alle Tier- und Pflanzenarten sind weltweit entdeckt. 2010 wurden mehr als 200 teils spektakuläre, unbekannte Arten in entlegenen Gebieten entlang des Mekongs gesichtet. Ein Wettlauf mit der Zeit, denn viele Lebensräume und damit auch die Artenvielfalt sind bedroht durch die 300 Mio Menschen, für die der Fluss eine wichtige Lebensader ist.
Bild: Kannenpflanze (Nepenthes) aus dem Mekong-Gebiet./WWF
Die verschiedenartigen Landschaften entlang des 4500 km langen Mekongs sind ein faszinierendes Gebiet für Forscherinnen und Forscher. Seit 1997 wurden bereits 1500 neue Arten entdeckt. So auch im Jahr 2010: 145 neue Pflanzen- und 63 Tierarten, darunter so seltsame Arten wie der ‚Elvis’-Affe aus Myanmar, wurden registriert. Er gleiche King-Elvis, meinten die Forschenden. Nicht leicht nachzuvollziehen, hat doch das Tier keine Nase und sind auch sonst kaum Ähnlichkeiten auszumachen. Bei den meisten Neuentdeckungen handelt es sich um endemische Arten, die nur im Gebiet des Mekongs vorkommen. Am meisten neue Arten wurden bei den Pflanzen entdeckt, darunter 16 Orchideen, 9 Palmen, 8 Ingwerarten, 4 Verwandte des Kaffees, 7 Rosenartige sowie Nesseln, Buchen, Farne und weitere Blütenpflanzen.
Am spekakulärsten dürften fünf neue fleischfressende Kannenpflanzen-Arten (Nepenthes) sein, die in Thailand und Kambodscha gefunden wurden. Darunter sehr grosse Arten, die in der Lage sind kleine Ratten, Mäuse, Eidechsen und sogar Vögel in ihren Kannen zu fangen und zu verdauen.
Der Mekong entspringt am Himalaja und fliesst auf der Hälfte seines Wegs durch China und weiter durch Laos, Myanmar, Thailand, Kamboscha und Vietnam. Viele einzigartigen Lebensräume sind bedroht durch Abholzung, landwirtschaftliche Nutzung, Verschmutzung, Energiegewinnung, Besiedelung und klimatische Veränderungen.
Mehr über die Tier- und Pflanzenentdeckungen lesen Sie im englischsprachigen Bericht (mit Bildern) Wild Mekong.
(Quelle: WWF)
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