Die Forschung an der Bakterienkrankheit Feuerbrand wird von der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) auf drei Ebenen betrieben: Erforschung des Bakteriums, Suche nach Gegenspielern, Zucht nach neuen Sorten. Und: Fortschritte zeigen sich auf allen Ebenen.
Bild: Sebastian Stabinger
Über die Entschlüsselung des Feuerbrand-Erregers (Erwinia amylovora) berichteten wir bereits im Mai 2010. Als vielversprechend bei der Bekämpfung scheint sich das Bakterium Pantoea agglomerans zu erweisen, das als Gegenspieler von Erwinia amylovora eruiert wurde. In Versuchen wurde ermittelt, unter welchen Wetterbedingungen das Bakterium auf Blüten, Blättern, Früchten und auf dem Boden überleben kann.
Weitere Versuche wurden mit Viren gegen Feuerbrand von der ETH Zürich erforscht. Dabei handelt es sich um sogenannte Bakteriophagen, die für die menschliche Gesundheit unbedenklich sind.
Gleichzeitig wird die Züchtung neuer, feuerbrandresistenter Apfelsorten vorangetrieben. Gut 100 Neuzüchtungen wurden in diesem Jahr an der Forschungsanstalt mit dem Feuerbrand-Bakterium in einem Gewächshaus infiziert. Dabei hat sich gezeigt, dass einige Züchtungen sich als robust gegen Feuerbrand erweisen und wenige Befallsspuren zeigten. Sie werden weiter in einer Pilotanlage getestet.
Als besonders feuerbrandresistent hat sicht die Sorte ‚Alant’, eine alte Apfelsorte aus Norddeutschland erwiesen.
Die Resistenz gegen Feuerbrand ist aber nur ein Kriterium einer neuen Apfelsorte. Die Qualität der Früchte und die Ertragsmenge sind für Produzentinnen und Produzenten und mindestens ebenso wichtig.
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