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Das Kleine Immergrün, welches den Winter besiegte

Foto: Helix

Wussten Sie, dass das Kleine Immergrün, das heute bei uns vor allem als zuverlässiger Bodendecker zum Einsatz kommt, zu den ältesten Gartenpflanzen überhaupt gehört?

Vinca minor, so der botanische Name, wurde bereits von den alten Römern angebaut. Sie waren es auch, die den Halbstrauch im ersten Jahrhundert vor Christus bei ihren Eroberungszügen vom Süden Europas mit in die Mitte des Kontinents brachten. Hier galten die Pflanzen als etwas ganz besonderes, denn immergrüne Gewächse mit Laub waren in diesen Breitengraden vorher kaum bekannt. Nicht nur der deutsche Name unterstreicht daher diese Eigenschaft, auch der wissenschaftliche bezieht sich wahrscheinlich darauf. Denn Vinca leitet sich vom lateinischen Wort „vincere“ ab, was „besiegen“ bedeutet. Die Menschen beeindruckte es wohl ungemein, dass sich die über wurzelnde Bodentriebe teppichartig ausbreitende Pflanze vom Winter nicht schlagen lässt und trotz Frost und Kälte ihre Blätter behält. „Damit wurde sie bei den Römern zum Ewigkeits- und Unsterblichkeitssymbol und ersetzte in Mitteleuropa für sie den frostempfindlichen Lorbeer, aus dem in ihrer Heimat üblicherweise Girlanden oder Kränze für Gottesdienste und Siegerehrungen geflochten wurden“, erzählt Andreas Roll von der auf Bodendecker spezialisierten Gärtnerei Helix in Kornwestheim. „Da das Kleine Immergrün nördlich der Alpen nur selten Samen ausbildet und die Fernausbreitung tatsächlich fast ausschliesslich über den Menschen erfolgt, ist die Pflanze heute auch aus archäologischer Sicht interessant. Denn grossflächige Vorkommen in den hiesigen Wäldern können ein Hinweis darauf sein, dass es an dieser Stelle in der Römerzeit oder später einmal eine menschliche Ansiedlung gegeben hat.“ Die Fachleute sprechen bei solchen Gewächsen von Kulturfolgern.“

Foto: Helix. - Vinca Blüten haben eine ungewöhnliche Form. Da die fünf Blütenblätter etwas asymmetrisch sind, erinnern sie ein wenig an die Flügel eines Propellers, der sich leicht nach rechts dreht.

Anspruchslose und dekorative Bodendecker

Wer heute Bereiche in seinem Garten mit dem Kleinen Immergrün gestalten möchte, dem rät Roll, möglichst im Frühling aktiv zu werden. Zwar lassen sich die in Töpfen gezogenen Jungpflanzen theoretisch das ganze Jahr über in die Erde bringen, aber der Beginn des Jahres bietet einige Vorteile. Zum einen muss in der Anwachsphase nicht so häufig gegossen werden, da die Temperaturen noch nicht so hoch sind, zum anderen haben die kleinen Halbsträucher bis zum nächsten Bodenfrost ausreichend Zeit einzuwurzeln. Sind sie erst einmal an einem Standort etabliert zeigen sie sich äusserst robust und haben eine Winterhärte von bis zu minus 20 Grad Celsius.

Foto: Helix. - Ob im Vorgarten oder hinter dem Haus - der grüne Vinca-Teppich entwickelt sich tatsächlich am schönsten, wenn er komplett in Ruhe gelassen wird.

„Damit die Vinca eine Fläche möglichst schnell komplett bedecken und den dekorativen Laubteppich bildet, für den sie so geschätzt werden, empfehlen wir fünf bis sieben Töpfe pro Quadratmeter einzuplanen“, so Roll. „Der Boden muss vor der Bepflanzung gut vorbereitet werden. Besonders wichtig ist es, Wurzelunkräutern wie Quecke und Giersch sorgfältig zu entfernen und das Erdreich – wenn nötig – ein wenig aufzulockern. Auch das zusätzliche Einarbeiten von Kompost oder Hornspänen verschafft den Jungpflanzen gute Startbedingungen. Weitere Pflegemassnahmen sind nicht notwendig.“

Genau wie beim Boden ist das Kleine Immergrün auch in puncto Standort recht anpassungsfähig und stellt keine besonderen Ansprüche. Man könnte meinen: Wem der Winter nichts anhaben kann, wird auch mit schwierigen Gartenbereichen spielend fertig. Sowohl in eher sonniger als auch halbschattiger bis schattiger Lage entwickelt es sich prima. Da es ein sehr tolerantes Wurzelwerk besitzt, eignet es sich auch hervorragend für die Unterpflanzung von Gehölzen.

Foto: Helix. - Anders als viele andere Bodendecker zeigen Vinca minor im April bis Mai eine verschwenderisch reiche Blüte.

Blütenteppiche

Das dunkelgrüne, glänzende Laub des Kleinen Immergrün ist etwa vier Zentimeter lang und ellipsenförmig. Die Pflanzen werden zehn bis 30 Zentimeter hoch und breiten sich mit Hilfe von langen, biegsamen Trieben aus. Mit der Zeit bilden sie so ein bodennahes, lückenloses Geflecht. Bei der Gartengestaltung sorgen solche gleichförmigen Pflanzenteppiche für eine Ordnung, die wohltuende Ruhe ausstrahlt. Dank des dichten Bewuchses haben ausserdem Unkräuter keine Chance und bei Hanglage ist das Erdreich sowohl bei Starkregen als auch heftigem Wind stabil gesichert. Vinca können aber noch mehr: Denn anders als viele andere Bodendecker zeigen sie im April bis Mai ihre verschwenderisch reiche Blüte. Während die bei der Sorte 'Marie' beispielsweise klassisch blau ist, kommt 'Atropurpurea' malvenfarben daher und Vinca minor 'Alba' setzt mit reinem Weiss vor allem in dunklen Gartenbereich helle Farbtupfer. Für alle, die sich nicht auf eine Blütenfarbe festlegen möchten, bietet Helix im eigenen Webshop daneben auch ausgewogen zusammengestellte Blühmixe wie Vinca minor Tricolor oder Bavaria an.

Foto: Helix. - Viel Pflege braucht das Kleine Immergrün nicht. Gegossen werden muss tatsächlich nur bei sehr lang anhaltender Trockenheit und auch Düngung ist nicht zwingend notwendig.

Einfach in Ruhe lassen

„Bei den Vinca Blüten, die einen Durchmesser von etwa zwei Zentimetern haben, lohnt es sich einmal ganz genau hinzuschauen“, rät Roll, „denn sie haben eine ganz ungewöhnliche Form. Da die fünf Blütenblätter etwas asymmetrisch sind, erinnern sie ein wenig an die Flügel eines Propellers, der sich leicht nach rechts dreht.“ Mit etwas Glück zeigt das Kleine Immergrün übrigens nach seiner Hauptblütezeit noch bis in den September hinein eine Nachblüte. Viel Pflege braucht es dafür nicht. Gegossen werden muss tatsächlich nur bei sehr lang anhaltender Trockenheit und auch Düngung ist nicht zwingend notwendig. Sollten einmal einzelne Pflanzentriebe in Gartenbereiche vordringen, wo sie nicht erwünscht sind, können sie einfach abgeschnitten werden. Ansonsten ist kein regelmässiger Rückschnitt erforderlich. Der grüne Vinca-Teppich entwickelt sich tatsächlich am schönsten, wenn er komplett in Ruhe gelassen wird. Weitere Informationen zu den Bodendeckern und Bestellmöglichkeiten unter: www.helix-pflanzen.de
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