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Blaue GVO-Nelken oder Rosen: nicht in der Schweiz!

Auf diese Exklusivität müssen Blumenfreundinnen hierzulande noch verzichten: für gentechnisch veränderte Nelken oder Rosen braucht es eine spezielle Einfuhrbewilligung. In der EU ist der Verkauf von GVO-Nelken bereits zugelassen (GVO=gentechnisch veränderte Organismen), sie müssen allerdings, für die Kundschaft gut ersichtlich, deklariert werden.
Bild: Gentechnisch veränderte Sorte 'Moonberry' von Florigene

„Blaue Nelken sind etwas Besonderes und passen zum Modetrend“, schrieb kürzlich die führende Fachzeitschriften Deutschlands (DEGA Produktion & Handel). So sieht es natürlich auch die Firma Florigene in Australien, die in ihren Labors gentechnisch veränderte Schnittblumen kreiert. Auf ihrer Website zeigt sie floristische Gestaltungen mit blauen Nelken, die es in zehn verschiedene Abstufungen von Blautönen gibt. Nie handelt es sich dabei um reines Blau; meist sind es blauviolette Töne. Gleiches könnte auch bei der Rose bemängelt werden: 2009 wurde die gentechnisch veränderte, bläuliche Rose lanciert, die aber noch nicht angebaut und als Schnittblume vertrieben wird.

Bild li: Bläuliche GVO-Rose aus australischer Züchtung. Nicht wirklich blau - oder?/Florigene

 
 
 
 
Die blauen Nelken sind hingegen schon weltweit verbreitet und werden in mehreren Ländern Europas (Deutschland, Schweden. Holland, England, Russland), in Amerika, Kanada, Japan, Australien und den Arabischen Emiraten angeboten.
 
Brauchen wir blaue Nelken?
 
Die Frage stellt sich, ob der Markt und letztendlich Konsumierende blaue Nelken oder Rosen wünschen. Ausgerechnet derjenige Farbton, der in der Natur bei diesen Pflanzengattungen nicht vorhanden ist, muss gentechnisch herbei gezüchtet werden. Lange versuchte man mit Kreuzungen von Rosen zu möglichst blaue Sorten zu bekommen. Es gelang, einige blauviolette Sorten zu züchten, die durchaus eine Bereicherung im Sortiment darstellen.
 

Haben floristische Gestalterinnen wenigstens Freude an blauen Nelken oder Rosen? Nicole von Boletzky, Leiterin von Know How, der Internationalen Schule für Floristik und Gestaltung, Zürich findet diese Schnittblumen „Grauen erregend“: „Die Natur bringt einen unglaublichen Reichtum an Farben und Formen hervor. Wir haben so viel, mit dem wir gestalten können, aber das brauchen wir nicht auch noch!“ So wie sich bei der Ernährung die Tendenz vermehrt zu Saisonprodukten gewandelt hat, beobachtet sie auch in der Floristik diesen Trend.
Hierzulande muss sich also noch niemand Gedanken machen, denn bis jetzt hat noch kein Schnittblumen-Importeur ein Einfuhrgesuch für gentechnisch veränderte Schnittblumen gestellt. Zu wenig attraktiv und zu teuer ist die Exklusivität und wie es scheint - siehe unsere Umfrage - sind blaue Nelken nicht wirklich das, was sich die Kundschaft wünscht.
 
Was halten Sie von GVO-Schnittblumen? Unsere Umfrage finden Sie hier.
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