Die Tage werden allmählich kürzer, doch dafür ergeht sich die Natur in einem stimmungsvollen Farbenrausch. Nicht nur Gehölze entfalten mit ihrem Herbstlaub eine grosse Farbenvielfalt. Auch verschiedene Stauden leuchten mit ihren gefärbten Blättern in der Hersbstsonne.
(GMH/BdS) Wenn die Sonne nicht mehr gleissend, sondern golden vom Himmel scheint; wenn morgens Nebelschleier zwischen Gräsern und Blüten wallen und der Abend schon mal empfindlich kühl werden kann. Dann beginnen nicht nur in der Natur die letzten Vorbereitungen auf den Winter, sondern auch in der Staudengärtnerei von Katharina Koch in Erfurt.
"Im Herbst gibt es von allem etwas zu tun: Wir legen Mutterpflanzenbeete an, kümmern uns um die Pflege der Topfkulturen, setzen die letzten Jungpflanzen und räumen Lager und Räume auf. Die Stimmung hat etwas von "wir fahren in den Urlaub“, aber an späten Herbsttagen kommt auch schon mal ein wenig Wehmut auf; das Kommen und Gehen der Jahreszeiten, die Vergänglichkeit ...“, sinniert die Staudengärtnermeisterin und gelernte Floristin.
"Es ist aber eine durchaus angenehme Wehmut, denn gerade das Wechselspiel der Jahreszeiten macht unseren Beruf ja so spannend und so wunderschön. Wer einmal daran Freude gefunden hat, kommt nie wieder davon los – und gerade der Herbst hat für Pflanzenfans so viel zu bieten! Zahlreiche Stauden bezaubern jetzt mehr denn je durch ihre Blüte und/oder ihr Laub und überall leuchten die klassischen Herbstfarben Rot, Gelb und Orange“, schwärmt Katharina Koch.
Welche Gräser und Stauden haben eine schöne Herbstfärbung?
In der ältesten Staudengärtnerei Thüringens tummeln sich unzählige Arten, die das Zeug zur Lieblingsblume haben. Blütenschönheiten wie Astern und Eisenhut (Aconitum), Herbst-Anemonen (Anemone hupehensis, A. japonica), Sonnenhut (Rudbeckia), Chinesische Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides) und die exotisch anmutende Lilientraube (Liriope) wetteifern um die Gunst der Besucherinnen und Besucher. Die Laubfärbung von Bergenien, Elfenblumen und vielen weiteren Stauden wird von Tag zu Tag intensiver und zwischen allem wiegen sich die zarten Blütenstände der Ziergräser.
Viele der herbstlichen Stillleben behalten ihre Magie auch im Winter, wenn Eiskristalle auf Blättern und Fruchtständen glitzern oder der Sonnenhut sich über das makellose Mützchen aus Schnee freut. Auch Katharina Koch geniesst dann die ruhige, verträumte Atmosphäre der Gärtnerei: "Der Winteraspekt vieler Stauden ist fantastisch. Ich persönlich schneide sie daher immer erst im Frühjahr zurück. Alles andere wäre für mich, als würde man einen Rembrandt mit weisser Farbe überdecken.“
Welche Stauden eignen sich als Herbstschmuck für Pflanzgefässe?
Als Inhaberin des Traditionsbetriebs Staudenkulturen E. Koch in Erfurt kann sich Katharina Koch über zu wenig Pflanzfläche nicht beklagen. Auf Pflanzgefässe möchte sie dennoch nicht verzichten: "Das Schöne an Gefässen ist, dass sie ausgewählte Pflanzkombinationen bewusst in den Mittelpunkt rücken. Ausserdem kann man Kübel und Kästen jederzeit umstellen und dadurch immer neue Szenerien schaffen."
Viele Stauden eignen sich dafür ganz hervorragend, weil sie ganzjährig spannende Aspekte bereithalten. "Von Heuchera beispielsweise, also den Purpurglöckchen, gibt es eine riesige Sortenvielfalt mit Blättern in den unterschiedlichsten Farbtönen. Auch Funkien und viele Gräser sehen im Kübel wunderschön aus“, erläutert Koch.
Zu ihren persönlichen Favoriten gehören die Chinesische Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides) mit ihren fast rein blauen Blüten sowie die hohen Arten der Fetthenne (Sedum): "Fetthennen bilden schon im Austrieb wunderschöne geometrische Rosetten, entwickeln sich dann zu straussförmigen Pflanzen mit dickfleischigen Blättern und ab dem Sommer ziehen ihre Blüten unzählige Insekten an. Die trockenen Blütenstände sind selbst im Winter noch äusserst dekorativ.“
Weiterführender Link: www.stauden.de
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