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Christrosen, Lenzrosen (Helleborus) – Winterblüher und ganzjähriger Blattschmuck

Als winterliche Zierpflanze für Fensterbrett oder Balkon oder als Schnittblume ist die Christrose bereits in den Blumengeschäften erhältlich und wird es noch während einigen Wochen bleiben.

Auch im Garten ist die frühe Sorte ‚Praecox’ (Helleborus niger) seit Anfang November am Blühen. Bald wird die einheimische Art folgen. Weitere Wildarten öffnen ihre Blüten zwischen Dezember und Februar. Viele stammen aus dem Mittelmeer-Raum. Die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) ist in der Schweiz häufig anzutreffen. Als letzte bringen im Februar/März die Lenzrosen (Helleborus x hybridus-Sorten, auch H. orientalis genannt) mit ihren vielfältigen Züchtungen Farbe in den Garten.

Christrosen sind unkomplizierte und langlebige Stauden, die vielfältig eingesetzt werden können. Besonders geeignet sind sie für halbschattige Standorte und als Unterpflanzung von Gehölzen. Etwas empfindlichere Arten (Helleborus argutifolius, H. lividus, H. x sternii usw.) werden mit Vorteil an sonnigen, geschützten und trockenen Standorten gepflanzt.

Christrosen und Lenzrosen wachsen horstartig und entwickeln sich mit den Jahren zu stattlichen Kolonien. Einige Arten (H. foetidus, H. argutifolius) bilden ein Stämmchen und sind meist kurzlebiger (2-4 Jahre) als die horstigen Arten. Über die Blütezeit hinaus sind sie mit ihren meist ganzjährig grünen Blättern auch zu anderen Jahreszeiten eine Augenweide.

Helleborus foetidus (Bild Th. Kimmich)

Bei einer Neupflanzung – am besten im Frühjahr oder im frühen Herbst – empfiehlt es sich, Christrosen und Lenzrosen in kleinen Gruppen zu pflanzen. Mit einer Gruppe frühblühender Christrosen (z.B. Sorte ‚Praecox’), einigen Stinkenden Nieswurz (Helleborus foetidus) und Gruppen von verschiedenen Lenzrosen-Sorten wird ein Gehölzstreifen im Winter aufs schönste aufgewertet. Auch wenn ihr Name – Stinkende Nieswurz – nicht gerade verführerisch klingt: sie stinkt erst, wenn man sie verreibt. Aber Achtung, nicht nur sie, sondern sämtliche Christrosen und Lenzrosen sind in allen Pflanzenteilen giftig.

Helleborus x sternii (Bild Th. Kimmich)

Eine Rose und doch keine

Mit den Rosen haben die Christrosen nichts gemein. Sie gehören zu den Ranunkelgewächsen. Einzig die Blüte gleicht entfernt einer einfach blühenden Wildrose. Die eigentlichen Blütenblätter sind zu Nektarien geformt und völlig unscheinbar. Damit die Blüten trotzdem bestäubt werden von früh fliegenden Wildbienen, wurden die Kelchblätter zu vermeintlichen Blütenblättern umfunktioniert. Diese Blätter sind es, die im Winter so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Vor allem die spätblühenden Hybriden sind in einer grossen Farben- und Formenvielfalt erhältlich: weiss, rosa, rot, blauschwarz, gelblich, grün, gepunktet, mit Farbverlauf; gefüllte, gefranste Blüten, aufrechte oder hängende Blütenköpfe. Diese Varianten rühren daher, dass sich die Lenzrosen untereinander, aber auch mit Wildarten kreuzen und dadurch neue Farben und Formen entstehen. Man kann dies gut im eigenen Garten beobachten und es empfiehlt sich, die Sämlinge an Ort und Stelle oder in Töpfen aufzuziehen.
Die Aussaat aus der Samentüte ist eine eher langwierige Sache und braucht etwas Geduld. Bis zur blühenden Pflanze dauert es zwei Jahre. Deshalb sind auch die Preise der Christrosen im Topf im Vergleich zu anderen Topfpflanzen recht hoch. Die stämmchenblidenden Arten müssen allerdings durch Aussaat vermehrt werden. Beim Kauf trifft die Gärtnerin am besten an Ort und Stelle die Wahl unter bereits blühenden Pflanzen.

Helleborus x sternii (Bild Th. Kimmich)

Pflege und Krankheiten

Die Christrosen und Lenzrosen mögen einen neutralen bis kalkhaltigen Boden, der lehmhaltig und durchlässig sein sollte. Die Beigabe von etwas Kompost im Frühjahr fördert das Wachstum und belebt den Boden. Andere Dünger sind nicht nötig.

Nicht nur die Lenzrosen und ihre Sorten sondern auch die Wildarten werden häufig von der Schwarzflecken-Krankheit befallen. Diesem Pilzbefall ist am besten zu begegnen, indem die befallenen Blätter im Herbst abgeschnitten werden. Die Lenzrosen produzieren dann nach der Blüte wieder neue, gesunde Blätter.

Nach grosser Kälte oder Schneefall sehen die Pflanzen oft erbärmlich aus. Sie scheinen zu welken und kurz vor dem Absterben zu stehen. Doch der Schein trügt: sobald es wieder etwas wärmer wird, stellen sich die Triebe wieder auf und die Pflanze blüht als ob nichts gewesen wäre.

Weitergehende Informationen finden sie auf www.hellebores.org und auf www.helleborus.de mit der Möglichkeit, besondere Sorten und Arten zu kaufen.

 


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