Juli und August sind die besten Monate, um Erdbeeren anzupflanzen. Bevor man sich bei den Grossisten mit Jungpflanzen eindeckt, lohnen sich ein paar Abklärungen vorab.
Erdbeeren gehören zu den ältesten Kulturpflanzen. Bereits in der Jungsteinzeit sind erste Funde aufgetaucht. Die Kultivierung sollte uns daher im Blut liegen. Für eine erfolgreiche Kultivierung sind ein paar Punkte zu beachten.
Einmaltragend oder Dauertragend?
Die klassische Gartenerdbeere (Fragaria x ananassa) trägt in der Regel einmal pro Jahr mehrere grosse Früchte. Man findet sie in der Regel auf Erdbeerfeldern zum Selberpflücken oder in Beeten im Gemüsegarten. Einzelne Sorten liefern trotzdem mehrmals Früchte. Der Trick besteht darin, dass sich an den Ausläufern Jungpflanzen bilden, die sofort wieder blühen. So ist eine mehrfache Ernte möglich. Dauertragend sind die Walderdbeeren (Fragaria vesca). Diese blühen während der Vegetationsperiode permanent und tragen regelmässig Früchte. Ideal für den Naschgarten und die Verzierung von Süssspeisen. Die Früchte sind oft kleiner.
Kübel oder Beet
Erdbeeren lassen sich in Beete oder Kübel auspflanzen. Das von den Erdbeerfeldern gewohnte Bild mit Beetbepflanzung ist vermutlich am weitesten verbreitet. In den klassischen Gemüsebeeten 1.2 Meter breit und beliebig lang sind zwei Reihen Erdbeeren gepflanzt. Für die Mischkultur eignen sich Knoblauch, Salat, Kresse und Karotten. Pflanzt man die Beeren auf schwarze Lochfolie, so treibt die Pflanze im Frühjahr schneller aus und die Beikräuter wachsen nicht so schnell. Alternativ kann man die Beeren auch mit einem Tunnel decken. Ein hoher Ertrag lässt sich damit früh im Jahr erzielen.
Ab und zu Pflanze ich eine Erdbeere auch mal in eine Staudenrabatte. Sie besetzt kahle Stellen, deckt den Boden gut ab und liefert erst noch Früchte.
Erdbeeren eignen sich auch für die Bepflanzung von Kübeln. Hier sind dauertragende Sorten vorzuziehen. Wichtig ist, dass der Standort sonnig ist und jeweils genügend Bodenfeuchtigkeit da ist. Im Winter sollte etwas Frostschutz angebracht werden. Wichtig ist zudem, dass die Pflanze auch im Winter genügend Wasser hat. Der Vorteil von Kübelpflanzen liegt darin, dass sie sich im Wintergarten oder an einem geschützten Ort vortreiben lassen. So lässt sich die Erntezeit verlängern.
Wuchsform Klettersorten und Ampelpflanzen
Stark rankende Sorten bilden viele Ausläufer. Sie klettern so Böschungen rauf und besiedeln Gehölzrabatten. Beim Kauf unbedingt klären, ob es eine stark rankende Sorte ist. Es gibt auch Züchtungen, die nur wenige Ausläufer oder gar keine bilden.
Eine andere Variante sind Ampelpflanzen. Diese Züchtungen bilden auch viele Ausläufer, die weniger stark sind und so frei über den Topfrand hängen.
Erdbeeren in vertikalen Gärten
Je nach Anspruch eignen sich alle Erdbeeren für vertikale Gärten. Da vertikale Gärten meistens Terrassen oder Balkone begrünen sind dauertragende Sorten vorzuziehen. Wenige Früchte für Dekorationen oder gelegentliches Naschen sind während dem ganzen Sommer verfügbar. Allerdings sollte man auch hier alle drei Jahre die Pflanzen wechseln, damit der Ertrag nicht zurück geht.
Moderne Züchtung oder alte Sorten
Die klassischen Gartencenter und der Fachhandel bietet eine Vielzahl an modernen Sorten. Diese sind in der Regel auf heute wichtige Merkmale hin gezüchtet, Grösse, Form, Färbung, Transportfähigkeit, Ertragsstärke, Krankheits- und Schädlingsresistenzen und natürlich auch den Geschmack. Ältere Sorten bieten zum Teil mehr Geschmack, fallen aber bei anderen Züchtungsmerkmalen ab. Wer gerne eine Alte Sorte, wie z.B. Wädenswil6 anbauen will, findet auf der Website von Pro Specie Rara Beerenzüchter, die solche Jungpflanzen liefern.
Erdbeeren lassen sich gut selber vermehren. Die Pflanzen treiben Ausläufer mit einer bis mehrerer Pflanzen am gleichen Ausläufer. Damit die Jungpflanzen viele Blätter und Wurzeln bildet, schneidet man den Ausläufer auf eine Pflanze zurück.
Hinweise auf ältere Sorten und mögliche Lieferanten findet man unter:
Pro Specie Rara https://www.prospecierara.ch/de/beeren/beeren
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