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Enzian Herbstblüher im Garten auf der Terrassen und Balkon

Der Enzian gilt als Symbol der unberührten Bergwelt. Die blaue Schönheit ist aber nicht den Bergwiesen in den Alpen vorbehalten: Sie gedeiht bei richtiger Pflege auch problemlos im Garten oder auf dem Balkon. In den Schweizer Gärtnereien sind jetzt verschiedene herbstblühende Enzian-Arten erhältlich.
 

Funkelnde «Edelsteine» im Herbstgarten …

Was in der Schmuckschatulle der Saphir, ist in der Bergwiese der Enzian. Wer ab und zu in den Alpen wandert, kennt ihn bestens: Mit immenser Leuchtkraft lenken seine azurblauen Blüten am Wegesrand immer wieder die Blicke auf sich. Gemeinsam mit dem Edelweiss gilt der Enzian als Nationalblume der Schweiz. Der Alpenpflanze kommt eine dementsprechend hohe Symbolkraft zu. Dass der Enzian allerdings nicht nur in den Alpen, sondern auch in unseren Gärten bestens gedeiht, ist wenig bekannt.

Bild  Picturegarden Rohner: In Nachbarschaft zu silbergrauem Blattschmuck treten blaue Herbstenziane besonders in Erscheinung.

In den Schweizer Gärtnereien und Gartencentern steht aktuell ein Sortiment an herbstblühenden Arten und Sorten zum Verkauf bereit. Zu ihnen zählen der Chinesische Schmuck-Enzian (Gentiana sino-ornata) sowie vor allem der Japanische Enzian (Gentiana scabra). Letzterer blüht meist pünktlich zum Nationalfeiertag am 1. August. Da die Pflanzen lediglich eine Höhe von 15 bis 20 Zentimetern erreichen, platziert man sie immer gut sichtbar im Vordergrund eines Beets oder setzt sie gleich in eine Schale, die man an prominenter Lage im Eingangsbereich oder auf der Terrasse positioniert.

Bild  Picturegarden Rohner: Der Japanische Enzian (Gentiana scabra) blüht zuverlässig bereits ab dem 1. August…

Enziane sind Sonnenanbeter
An einem hellen Standort, der geschützt ist vor der brennenden Mittagssonne, gedeihen die Gebirgspflanzen optimal. Der Boden sollte zwar immer schön feucht, aber trotzdem durchlässig sein, denn Staunässe bekommt den Enzianen nicht. Die Herbstblüher mögen kalkarme Böden mit tiefem pH-Wert. Es empfiehlt sich, beim Einpflanzen etwas torffreie Moorbeeterde beizufügen. Gemäss ihrem natürlichen Vorkommen eignen sich die Enziane auch sehr gut für Gärten in Höhenlagen. Damit sie sich zu stattlichen Exemplaren entwickeln, empfiehlt der Gartenfachmann eine Düngung im Frühling.

Bild  Picturegarden Rohner: Die rosafarbene Sorte des Japanischen Enzians passt perfekt zu auberginefarbenem Blattschmuck wie Purpurglöckchen oder Bergenien.

Steht schliesslich der Winter vor der Tür, können die abgeblühten Triebe bodeneben abgeschnitten werden. Wer auf Pflanzen setzt, die in einer Schweizer Gärtnerei herangewachsen sind, hat den Vorteil, dass diese optimal an unser Klima adaptiert sind. Im Gegensatz zum Grossteil der importierten Pflanzen werden diese hierzulande in der Regel nicht im Gewächshaus, sondern im Freiland kultiviert und sind beim Kauf dementsprechend abgehärtet.

Bild  Picturegarden Rohner: Die zweifarbige, ziemlich grossblütige Sorte des Japanischen Herbstenzians ist ein besonderes Bijou.

Edelsteine des Gartens
Haben sich die Enziane einmal im Garten etabliert, erfreuen sie über viele Jahre und breiten sich im Laufe der Zeit zu schönen Polstern aus. Ihre Blüten brillieren bis tief in den Herbst hinein mit einer immensen Leuchtkraft und bringen zum Saisonende willkommene Farbakzente in die Beete. Nicht umsonst werden Enziane auch «Edelsteine des Gartens» genannt.

Bild  Picturegarden Rohner: Herbstenziane machen sich gut auch in kleinen Gefässen, hier zusammen mit dem Silber-Greiskraut (Senecio cineraria).

Symbol der Alpen
Der Enzian gehört neben dem Edelweiss zu den Klassikern unter den Alpenpflanzen. Allein in der Schweiz sind über 25 verschiedene Arten heimisch, weltweit sind es sogar weit über 300. Darunter solche, die zur Herstellung von Schnaps oder zur Gewinnung von Heilmitteln genutzt werden. Enziane sind ausgesprochene Sonnenanbeter. Sie schliessen bei bewölktem Himmel und kühlen Temperaturen, aber auch bei Regen oder starkem Wind, ihre Blüten. Die meisten Enzian-Arten stehen in den Alpenländern unter Schutz und dürfen nicht gepflückt werden. Umso schöner ist es, wenn man in der Gärtnerei kultivierte Artgenossen erstehen und diese im eigenen Garten oder in einer Schale auf dem Balkon erfolgreich ansiedeln kann.

Bild  Picturegarden Rohner: Der Chinesische Schmuckenzian (Gentiana sino-ornata) steht seinem Japanischen Konkurrenten in nichts nach und macht sich auch im Garten sehr gut.

Enziane die aus der Reihe tanzen
Das klassische Blau ist zwar beim herbstblühenden Japanischen Enzian (Gentiana scabra) die Ursprungsfarbe. Neuerdings gibt es allerdings Farbvariationen. So die hübsch blau weiss gestreifte Sorte ‘Hakuju’, eine Neuzüchtung. Daneben sind weisse oder rosafarbene Sorten im Handel. Bei der rosafarbenen Sorte handelt sich um Gentiana scabra x ‘Zuki Rindo‘. Die Blüten öffnen sich sehr schön, ein regelrechtes Bijou! Dank fleissiger Züchter werden in den nächsten Jahren sicherlich weitere Sorten von Gentiana scabra auf den Markt kommen.
 

Bild  Picturegarden Rohner: Der Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea) blüht von August bis Oktober auf Alpweiden.

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