Jährlich werden in der Schweiz ca. 150'000 Tonnen Torf verwendet in der Pflanzenproduktion und im Hobbybereich. Der Bundesrat ist zwar grundsätzlich mit einer Torfreduktion einverstanden, will den Beteiligten aber sehr viel Zeit dazu lassen.
Bild: Torf mit erkennbaren Pflanzenresten / Elke Freese
Seit 1987 ist der Torfabbau in der Schweiz verboten. Auf Torf verzichtet wird jedoch nicht, weder im professionellen Gartenbau noch in Privatgärten. Jährlich werden deshalb zwischen 115'000 und 150'000 Tonnen Torf eingeführt, meistens aus dem Baltikum.
Auf eine Anfrage aus dem Parlament (Verena Diener, GLP), ob und wann auf den Import von Torf verzichtet werden kann, hat der Bundesrat nun geantwortet. Er setzt zunächst auf freiwillige Massnahmen und das Prinzip Hoffnung. Wenn der Torfverbrauch in dieser ersten Phase nicht reduziert werden könne, so müsse ein Einfuhrverbot in Betracht gezogen werden. Das sei aber erst dann möglich, wenn genügend gute Torfersatzprodukte vorhanden seien. Und ein Importverbot stehe unter Umständen im Widerspruch mit Verpflichtungen gegenüber der WTO und der EU...
Der Bundesrat ist der Meinung, dass der Torfabbau negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. (Darum besteht ja hierzulande auch ein Abbauverbot, nicht wahr.) Allerdings ist die Rücksichtnahme gegenüber Unternehmen und der Zeitrahmen von ca. 20 Jahren eine zu lange Frist.
Die Antwort des Bundesrates zeigt eine zögerliche Haltung und lässt durchblicken, dass das Thema im Grunde ziemlich unbedeutend sei und ruhig auf die lange Bank geschoben werden könne.
Zum Glück sind einige Substrathersteller innovativer und schneller als die Politik. Sie ersetzen schon seit längerem Torf durch Holz- oder Recyclingprodukte. Sie haben erkannt, dass die Zukunft in torffreien Substraten liegt.
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