Tag der Biodiversität: Vielfalt des Lebens – Schmetterlinge im Siedlungsgebiet
22.05.2014 - Was wäre ein Sommer ohne Schmetterlinge? In ihrer einzigartigen filigranen Vielfalt sind die zarten Wesen ein Symbol für den Artenreichtum in der Schweiz.
Starker Siedlungsbau und eintönige Gärten bringen Raupen und Sommervögel jedoch in Bedrängnis – es fehlt zunehmend an Trockenwiesen, Mooren und natürlich unterhaltenen Rebbergen im Land. Mit heimischen Pflanzen und einem Verzicht auf Pestizide ist der erste Schritt getan, um auch seltene Schmetterlingsarten im eigenen Garten, auf dem Balkon oder Garagendach bewundern zu können.
Grüne Wildnis statt grüne Wüsten
Die meisten Schmetterlingsarten, die in der Schweiz vorkommen, bevorzugen Magerwiesen und -weiden sowie angrenzende Säume, Hecken und Waldränder. Auch in Städten und Dörfern lassen sich die freundlichen Sommerboten nieder - sofern die Bedingungen stimmen. Leider sind Wohngebiete häufig «grüne Wüsten»: Kunstrasen, Böschungen mit nicht einheimischen Steinmispeln (Cotoneaster divaricatus) oder eintönige Hecken (vor allem Thuja und Kirschlorbeer) sind für die Arten unserer einheimischen Flora und Fauna wertlos. Schmetterlinge und Raupen brauchen naturbelassene, verbuschte Grünflächen und Natursteinmauern, um sich fortpflanzen und ernähren zu können. Bereits kleine Aktionen helfen die Artenvielfalt zu fördern.
Hier überall gibt es Brut-, Nist- und Nahrungsräume im Siedlungsgebiet.
Vielfalt fördern mit einheimischen Pflanzen
Schmetterlinge brauchen in ihren verschiedenen Lebensstadien oft unterschiedliche Pflanzen und Umgebungen. Wer in seinem Garten vielfältige Bepflanzung zulässt, fördert damit den Artenreichtum an Schmetterlingen, die sich hier einfinden werden. Blumenreiche Wiesen, die selten gemäht werden, bieten reichlich Nahrung und Platz für die Eiablage. Ebenso bieten blühende Küchenkräuter auf Balkonen und begrünten Dächern eine Nahrungsquelle für Schmetterlinge im Siedlungsgebiet. Einheimische Schmetterlinge bevorzugen häufig «wilde Ecken», in denen Brennnesseln und Disteln wachsen dürfen. Ruhe finden Falter und Puppen vor allem in einheimischen Hecken und Sträuchern. Zum Überwintern zieht es manche Falterarten in alte Bäume, Asthaufen, dürre Stauden, altes Gras oder Kletterpflanzen. Ein derart gestalteter Garten freut auch viele andere Arten, denn wo sich Schmetterlinge wohlfühlen, finden sich auch Bienen, Hummeln und weitere nützliche Insektenarten ein.
Weitere Informationen unter finden Sie in der Dokumentation des Bundes zum Tag der Biodiversität.
Bildnachweis: Banner und Teaserbild © Yannick Chittaro
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