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Die Wunderwelt der Pollen

Autor: 
Maria Anna Pabst
Verlag: 
AT Verlag
Preis: 
45 CHF
Erscheinungsjahr: 
2013
Seitenanzahl: 
240
ISBN: 
978-3-03800-700-5
Mit „Wunderwelt der Pollen“ versucht die Autorin Maria Anna Pabst das schlechte Image, das heutzutage Pollen anhaftet, zu korrigieren. In einem ausführlichen botanischen Teil erklärt die Wissenschafterin in sehr veständlicher Sprache deren Bedeutung für die Fortpflanzung von Pflanzen. Gleichzeitig ist es auch ein Bildband, der die faszinierenden Pollenformen in ihrer Vielfalt zeigt. Die handkolorierten, ganzseitigen Aufnahmen von einzelnen Pollen sind verblüffend und wunderschön: Sie wirken inspirierend wie Kunstwerke.
Von Pollen ist heute ausschliesslich in Zusammenhang mit Allergien die Rede. Das war nicht immer so. In früheren Jahrhunderten wurde Blütenstaub (Pollen) in Dichtung und Literatur besungen. Seit dem Industriezeitalter hat sich sein Image verschlechtert. In einem Beitrag macht sich Wolf-Dieter Storl Gedanken darüber, ob sich nun die Pollen oder die Menschen seither verändert haben und sucht nach kulturgeschichtlichen Spuren. Sein Beispiel mit der als hochallergen verschrieenen Ambrosia ist interessant: Sie ist nicht etwa neu eingewandert, sondern ist ihm seit seiner Jugend vertraut. Die ländliche Bevölkerung habe jedoch nie über Allergien geklagt.   Den umfangreichsten Teil des Buches nehmen die ein- bis zweiseitigen Portraits von allgemein bekannten Pflanzen ein. Es handelt sich um vertraute Gartenpflanzen, Gehölze, Wasserpflanzen oder Wildkräuter, die in heimischen Wäldern und Wiesen wachsen. In Text und Bild erfahren auch versierte Pflanzenkennerinnen und –kenner Neues über scheinbar Bekannte wie den Hohlen Lerchensporn, den Phlox. die Taglilie oder die Gewöhnliche Vogelmiere. Wenig bekannt ist das Aussehen der Pollen, das in unterschiedlicher Vergrösserung durch das Elektronenmikroskop gezeigt wird. Kulturgeschichtliche Hinweise zu einzelnen Pflanzen, aber auch Hinweise zu deren Verwendung in der Küche oder als Heilpflanzen ergänzen die botanischen Beschriebe jeder Pflanze, die – wie bereits erwähnt – in gut lesbarer Sprache formuliert sind. Es ist kein Fachbuch für Botanikerinnen, sondern eines für aufmerksame Pflanzenfreunde, die sich für die Schönheit der Natur interessieren.  Dazwischen als Highlights immer wieder ganzseitige Aufnahmen von um das mehrere Tausendfache vergrösserten Pollen. Die Farben entsprechen nicht den natürlichen Farbtönen, sondern der künstlerischen Freiheit von Maria Anna Pabst. Sie regt mit kurzen Texten zu einer Meditation an. Das darf sein, müsste aber nicht. Auch ohne diese Ergänzung ist „Wunderwelt der Pollen“ ein reich befrachteter, schöner Bildband zum Lesen, als Inspiration und zur Wissensvermittlung.
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