Die Farbe Grün wird dann am meisten geschätzt, wenn sie rar wird: im Winter. Deshalb fällt sie dann besonders auf, an immergrünen Gehölzen, aber auch an niedrigen Stauden und kleine Bodendeckern darunter.
Bild: Dreiblättriges Schaumkraut (Cardamine trifolia)/ej
Ab dem Spätherbst, wenn die die Astgerüste und damit die Strukturen der laublosen Gehölze besonders gut zur Geltung kommen, haben Immergrüne ihren Höhepunkt. Alte Eiben, Buchshecken, Stechpalmen und Rhododendron gehören zu den Stars des Winters, die neben den Ockertönen des Herbstlaubs am Boden und den Stauden einen schönen Kontrast bilden.
Sibirischer Portulak/ Montia sibirica (neu: Claytonia sibirica) Bild: Staudengärtnerei Gaissmayer, Illertissen
Wer den Blick zum Boden senkt, entdeckt immergrüne oder wintergrüne Stauden, die nun besonders auffallen. Ein überraschender Bodendecker für schattige Lagen ist der Sibirische Portulak (Claytonia sibirica), der ähnlich geformte Blättchen bildet wie der einjährige Winterportulak, der ab Herbst als Salat auf den Märkten erhältlich ist. Die mehrjährige Staude ist winterhart, aber nicht sehr langlebig. Sie samt sich aus und bildet mit der Zeit schöne Bestände unter Gehölzen. Besonders hübsch ist der Portulak-Teppich, wenn die rosafarbenen Blümchen aufblühen zwischen April bis Juni. Oft sind aber auch später immer wieder einzelne Blüten zu entdecken. Die Blättchen könne winters für Salate verwendet werden. Sie schmecken allerdings etwas langweilig und ich ziehe den aromatischeren Winterportulak vom Markt vor.
Dreiblättriges Schaumkraut / Cardamine trifolia zur Blütezeit im Frühjahr.
Bild: ej
Die dreiteiligen Blättchen, die sich dicht an dicht zu einem schönen Teppich verweben, sind zu jeder Jahreszeit hübsch. Die Rede ist vom Dreiblättrigen Schaumkraut (Cardamine trifolia), dessen Blattteppich sich im Winter rötlich verfärbt. Das ist besondere zu dieser Jahreszeit und fällt auf unter Bäumen. Das Schaumkraut mag einen humosigen Boden und hat einen weiteren Höhepunkt im Frühjahr, wenn hunderte weisser Blüten aus dem Schatten leuchten.
Die Blüte der Reineckea / Reineckea carnea gleicht aus der Nähe einer Wildorchidee.
Bild: ej
Ist es eine kleine Iris, ein Schlangenbart oder ein steifes, kleinwüchsiges Gras? Weder noch. Es ist eine Reineckea (R. carnea), die mit den Jahren in tiefstem Schatten kleinere, immergrüne Bestände bildet mit steif aufrechten, glänzenden Blättern.. Das sieht sehr hübsch und das ganze Jahr über gepflegt aus. Damit das so bleibt, sollten die Reineckea nicht zu viel Schnee bekommen. Unter Gehölzen sind sie zum Glück etwas geschützt. Wer ihre Blüte geniessen will – im Oktober – muss sich tief hinunter beugen, um die rosafarbenen, zarten Blütenstände zu entdecken.
Das Pfingstveilchen / Viola sororia 'Albiflorus' blüht erst spät im Mai, bildet aber ganzjährig einen schönen Blattteppich.
Bild: Wikipedia
Manche Veilchen sind sehr gute Bodendecker für sonnige bis halbschattige Lagen. Das Duftveilchen (Viola odorata ‚Königin Charlotte’) eignet sich dafür gut, besonders auch unter Pfingstrosen. Etwas weniger bekannt sind die Pfingstveilchen (Viola sororia) als Bodendecker. Seine Blätter sind auch im Herbst und Winter sehr schön grün. Sie blühen aber erst im späten Mai, wenn die Duftveilchen schon längst ihre Blüten geschlossen haben. Verschieden blühende Sorten sind erhältlich (Weisse, rote, blaue und gesprenkelte).
Elisabeth Jacob
Bezugsquellen: Cardamine trifolia und Viola sororia bekommen Sie in vielen Staudengärtnereien der Schweiz. Montia sibirica und Reineckea carnea sind bei Staudengärtnerei Gaissmayer, Illertissen/D erhältlich.
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