Back to top

Stadtfrische Winkler & Richard

Mitten in der Stadt und gedanklich doch weit weg zu sein. Das war der Wunsch der Bauherren, als sie Winkler Richard Naturgärten beauftragten, den Hinterhof ihres Wohn- und Geschäftshauses umzugestalten. Im Erdgeschoss des neu renovierten Gebäudes liegen Büros und Behandlungsräume – im Ober- und Dachgeschoss wohnt die Familie.

Der zu gestaltende Innenhof ist von allen Seiten durch Gebäude oder Mauern begrenzt und gleichzeitig von oben einsehbar. Trotz dieser räumlichen Einschränkung soll er sich in einen wertvollen Erholungs- und Lebensraum verwandeln, der sowohl private wie halböffentliche Nutzung zulässt. Ein kleiner Badeteich ist ein Herzenswunsch der Kinder und soll am Wochenende zum Lebensmittelpunkt werden. 

Von der Idee zum Konzept

Das nach Norden hin leicht ansteigende Gelände bietet sich für eine Terrassierung geradezu an. Durch das Einfügen von Mauerelementen und anderen Raumteilern entstehen ganz unterschiedliche Gartenzimmer – in Bezug auf Grundfläche, Nutzung und Mikroklima. Der Badeteich wird auf der obersten Ebene angelegt, um die grösste Privatsphäre zu ermöglichen. Obwohl sich die Familie mit den Nachbarn ausgesprochen gut versteht, wünscht sie sich heimelige Nischen, um sich auch zurückziehen zu können. Aus diesem Grund werden zwei grössere Bäume gesetzt und eine mit duftenden Kletterpflanzen berankte Pergola am Badeteich gebaut. Diese Plätze vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit und spenden mit ihrem Blätterdach natürlichen Schatten.

Die untere Ebene ist werktags halböffentlich. Bei schönem Wetter können die Mitarbeiter hier in den Pausen essen und entspannen. Bei Kundengesprächen trägt das «Outdoor-Feeling» zu einer lockeren Atmosphäre bei – und nicht selten zu begeisterten Bemerkungen. Ein Wunsch der Bauherrschaft war, dass sich die Bepflanzung hauptsächlich aus heimischen Arten zusammensetzt. So wird der Garten mit Leben erfüllt, da verschiedene heimische Tierarten wie Vögel, Schmetterlinge, Libellen und andere Insekten ihn als Zufluchtsort und neuen Lebensraum annehmen.

Wie Materialien die Stimmung beeinflussen

In einem Garten dürfen Materialien nicht nur ästhetischen Ansprüchen genügen. Dem ganzen Jahr über Wind und Wetter ausgesetzt, müssen Oberflächen von Mauern und Böden auch funktional sein. Je nach Material haben sie eine unterschiedliche Anmutung und beeinflussen sogar das Mikroklima. Deshalb wurde bewusst mit unterschiedlichen Materialien gearbeitet, die aber eines gemein haben: sie heizen sich an heissen Tagen nicht zu sehr auf und kühlen an kalten Tagen nicht so stark ab. Der verwendete Rorschacher Sandstein hat zudem die Eigenschaft, die am Tag gespeicherte Wärme am Abend wieder abzugeben. So ist es möglich, an schönen Herbsttagen am Abend noch barfuss zu laufen oder auf den Mauerabdeckungen zu liegen. Ergänzt werden die Natursteinplatten durch wasserdurchlässige Kiesbeläge, die sich harmonisch ins Gartenbild einfügen und Lebensraum für trockenheitsliebende Wildpflanzen wie Wegwarte, Königskerze und Kartäusernelke sind. Ein in der Schweiz eher selten verwendetes Material ist der Klinker, der ähnliche Eigenschaften wie Sandstein besitzt. Dieser gebrannte Tonstein ist für norddeutsche und niederländische Gegenden typisch und wird dort auch heute noch hergestellt. Mit diesem Material lässt sich ein besonderes Ambiente schaffen, allein schon aufgrund der ungewöhnlichen Farbe.  

Natürlicher Schatten in der Stadt

An heissen Sommertagen gibt es keinen schöneren Ort, als unter einer beschatteten Pergola zu sitzen. Als Material für Rankgerüste eignet sich vorzugsweise Stahl, da er besonders zierliche Konstruktionen erlaubt. Ausserdem ist Stahl gegenüber Holz langlebiger. Die Traggerüste selbst sind schlicht gestaltet, um den Rankpflanzen nicht die Schau zu stehlen. Je nach Art sorgen Kletter- und Schlingpflanzen zu verschiedenen Jahreszeiten für Blütenpracht oder können im Falle von Trauben und Kiwis direkt von der Pflanze genascht werden.

Peter Richard – der entspannte Gärtner

Seine Begeisterung für Pflanzen und Gärten entwickelte Peter Richard bereits in der Kindheit, im elterlichen Gartenbaubetrieb. Doch schon wenige Jahre nach seiner Lehre als Landschaftsgärtner merkte er, dass der konventionelle Gartenbau seine Sache nicht ist. Als er den Naturgartenpionier Andreas Winkler 1984 kennenlernt, fügt sich eins zum anderen. Die beiden machen sich selbstständig und lassen sich nicht davon beirren, dass sie als Aussenseiter und verträumte Spinner gelten. Mittlerweile sind Naturgärten salonfähig geworden. Doch immer noch arbeiten Gärtner gegen die Natur anstatt mit ihr. Peter Richard lebt vor, wie man entspannt mit einheimischen Pflanzen gärtnert und wildromantische Bilder kreiert. Er ist Autor der Bücher «Lebendige Naturgärten» und «Gartenglück – die Kunst des entspannten Gärtnerns».  

Winkler & Richard AG – der Naturgartenspezialist

Mit ihren Naturgärten schaffen Peter Richard und seine rund vierzig Mitarbeiter wertvollen Lebensraum, der Mensch und Natur verbindet. Ihr Fachwissen und ihre Erfahrung geben sie auch auf dem neu geschaffenen Gartenblog (www.die-kunst-des-entspannten-gaernterns.ch) weiter und in ihrer «Naturgartenschule», wo Amateurgärtner in Kursen lernen, wie sie ihren eigenen Garten in einen Naturgarten verwandeln, wie man eine Trockenmauer ganz ohne Mörtel baut, welche Rosen lange Freude bereiten und vieles mehr. Der zertifizierte Bioterra-Betrieb hat seinen Sitz in Wängi (TG), ist aber schweizweit im naturnahen Gartenbau und -unterhalt tätig.

Bilder garten.ch

Noch keine Bewertungen vorhanden
Kategorie: