Sommerschnitt von Bäumen und Sträuchern im Garten

Arbeitsausstattung – Werkzeug und Arbeitskleidung

Da beim Sommerschnitt verschiedene Gefahren lauern, macht es Sinn sich vor der Umsetzung des Vorhabens die richtigen Werkzeuge und Gartenkleider zu beschaffen. Kommt eine Motorsäge zum Einsatz ist man mit einer Schnittschutz-Hose gut geschützt. Schutzbrille und Helm helfen ebenfalls Verletzungen zu vermeiden. Schneidet man im Strassenraum Sträucher und Bäume zurück sind Pylonen und Reflektoren an den Arbeitskleidern hilfreich. Steht man im Verkehrsraum auf eine Leiter ist eine zweite Person, die den Verkehr im Auge behält unabdingbar. Befindet sich der Garten in einem Gebiet mit bakteriell infizierten Zecken (Borreliose), so hilft pasende Arbeitskleidung für den Garten ebenfalls.

Entlastungsschnitt bei grosser Trockenheit

Verschiedene Gehölze reagieren bei grosser Trockenheit mit dem Abwurf von Ästen. Dem kann man ein Stückweit vorbeugen, in dem man die Verdunstungsoberfläche reduziert und die Wasserzufuhr optimiert. Handelt es sich um grosse und alte Bäume zieht man am besten ein Fachunternehmen aus der Baumpflege bei. Der richtige Umgang bei Trockenstress, Gehölzpflege in Hitzeperioden und der Umgang mit Schadorganismen setzen das entsprechende Fachwissen voraus. Eine Liste mit Baumpflegerinnen und Baumpfleger findet man auf baumpflege-schweiz.ch

Verkehrsraum frei halten von Gehölzen, die vom Garten auf die Strassen und Trottoirs hängen

Alljährlich publizieren die Gemeindezeitschriften die rechtlichen Vorgaben, wie Sträucher und Bäume, die in den Verkehrsraum ragen zurückzuschneiden sind oder schalten die Vorschriften auf der Website auf, z.B. hallwil.ch

Grundsätzlich wird unterschieden, ob ein Trottoir dem Garten entlangführt oder ob es direkt eine Strasse ist. Dem entsprechend unterschiedlich sind die Höhen, die eingehalten werden müssen. Bei Trottoirs gilt in der Regel ein Lichtmass von 2.50 bei Strassen 4.50. Weiter ist die Einfahrt in Strassen speziell geregelt. Hier hängt es davon ab, wie die Strasse klassifiziert ist, Kantonsstrasse, Gemeindestrasse, 30er Zone, 20er Zone etc. Beim Freischneiden des Strassenraums verwendet man am besten Teleskopsägen und Teleskopscheren anstelle von Leitern. Hat die Strasse eine starke Neigung, ist der Einsatz von Leitern nochmals schwieriger. Wichtig ist eine gute Signalisation. Mit Pannendreieck, Pylonen oder Personen, die den Strassenraum überwachen.

Formgehölze im Sommer schneiden

Eine weitere Kategorie von Gehölzen, die im Sommer geschnitten werden sind Formgehölze. Meistens sind es folgende Gattungen: Liguster, Hainbuche, Stechpalme, Buchs, Thuja, Felsenbirne, Zypressen etc.
Achtung, starke Eingriffe in die Form erfolgen nur im Winterschnitt im frühen Frühjahr. Beim Sommerschnitt im Juni und beim zweiter Sommerschnitt im August werden nur die Spitzen entfernt. So erreicht man eine kompakte geschlossene Fläche. Wichtig ist, dass man mit scharfen, gut schneidenden Scheren arbeitet. Quetscht man die Triebspitzen einfach ab entstehen Schadstellen, die schlecht zuwachsen und Einfallstore für Schädlinge, Pilze und Bakterien sind.

Sommerschnitt bei Obst

Auch bei Obst ist ein Sommerschnitt angesagt. Hauptsächlich bei Steinobst lässt sich dadurch der Ertrag steigern. Alte nach unten hängende Astpartien kann man abschneiden. Triebe, die stark nach oben wachsen und eine Konkurrenz zu den Haupttrieben darstellen kann man ebenfalls entfernen. Lange Triebe kann man einkürzen. Durch die kürzeren Triebe erreicht man eine bessere Stabilität in der Krone, wenn der Baum viele Früchte trägt.
Beim Kernobst hat man etwas mehr Spielraum, da diese Obstarten auch bei Rückschritten auf altes Holz in der Regel wieder gut austreiben. Auch beim Kernobst bringt man mit den Sommerschnitt mehr Licht in die Krone. Durch Kürzung von Trieben kann die Bildung von Fruchtholz gefördert werden. Zuviel Blattmasse sollte man allerdings nicht entfernen, da sonst die Versorgung der entstehenden Früchte nichtmehr gewährleistet ist.

Keine Bäume und Sträucher fällen im Sommer

Beim Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern sollte man nicht überborden. Ein kompletter Rückschnitt auf den Stock ist beispielsweise in Deutschland verboten. Argumentiert wird damit, dass der Lebensraum von Vögeln und Insekten zerstört wird. Problematisch ist, dass im Sommer oftmals noch die Aufzucht von Jungtieren, Ablage von Eiern bei Insekten und Verpuppung erfolgen. Das würde mit einer kompletten Rodung verunmöglicht. Ausnahmen gibt es nur, wenn die Sicherheit durch umstürzende Bäume gefährdet ist.