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Vögel füttern im Winter

Eine Futterstelle kann in eisigen schneereichen Wintern eine Überlebenshilfe für Vögel sein. Dem Erhalt gefährdeter Arten (Rote Liste) dient die Fütterung hingegen nicht. Doch für Vogelliebhaber und Hobby-Ornithologinnen jeden Alters ist es interessant, Vögel von der warmen Stube aus zu beobachten.

Unter Fachleuten ist die Winter-Fütterung von Vögeln umstritten. Die einen lehnen sie strikt ab mit dem Argument, dass sich die Vögel in einem natürlichen Ausleseprozess an die harten Bedingungen des Winters angepasst hätten. Mit der Fütterung bewirke man, dass schwächere Vögel überlebten. Der Mensch greife in den natürlichen Ausleseprozess ein und störe ihn.
 

Es klingt zweifellos erschreckend, wenn man weiss, dass im Laufe eines Jahres 50% der Singvögel sterben und dass bei den Jungvögeln die Quote mit 80% noch höher ist. Doch die Brut- und Gastvögel haben ihre Strategien, um Kälte und Schnee zu überstehen. Manche plustern ihre Federn auf (Rotkehlchen) und sind so besser geschützt vor Kälte. Haussperlinge bauen sich Schlafnester und Baumläufer und Schwanzmeisen schmiegen sich eng aneinander und stecken ihre Köpfe ins Gefieder. Mäusebussarde ziehen kurzfristig in schneefreie Gegenden, von der Schweiz aus nach West- oder Südfrankreich und von schneereichen Bergregionen in tieferliegende Täler.

Design-Vogelhäuschen von Martig-Imhof www.geschenk-tip.ch

 

Ein paar Tipps zur Fütterung

In einem harten, schneereichen Winter – wie es der aktuelle zu sein scheint – stellt die Fütterung für manche Vögel eine Überlebenshilfe dar. Wer gerne im Garten oder auf dem Balkon eine Futterstelle installieren möchte, sollte einige Punkte beachten.

Von einer Fütterung profitieren ausschliesslich die häufigsten Brut- und Gastvögel. Seltene oder gefährdete Arten kommen kaum ans Futterbrett.

In unmittelbarer Nähe des Futterplatzes sollten Bäume oder Sträucher stehen als Zufluchtsort für die Vögel. Ausserdem sollte der Platz gut überschaubar sein, so dass nicht Katzen den Vögeln auflauern.

Am Morgen ist der Futterbedarf jeweils besonders gross. Am späten Nachmittag kann erneut etwas Futter für die Nacht aufgefüllt werden. Wichtig ist, dass die Futterstelle trocken und sauber gehalten wird, so dass sie nicht zu einem Krankheitsherd (für Vögel) wird, an dem sich Salmonellosen oder Darminfektionen ausbreiten. Verunreinigungen durch Kot sollten auf dem Futterbrett möglichst gereinigt werden (mit heissem Wasser).

In der Futtersäule bleiben die Körner trocken.
In zwei Grössen erhältlich bei Biogarten, www.biogarten.ch

Als Futter eignet sich für Körnerfresser (Vögel mit dicken kräftigen Schnäbeln wie Finken, Sperlinge, Ammern) ein qualitativ gutes Körnerfutter, das ausschliesslich aus Sonnenblumenkernen oder Hanfsamen besteht. In manchen Mischungen sind gelegentlich Ambrosia-Samen (Ambrosia artemisifolia) enthalten, deren Pflanzen im Frühjahr keimen und heftige Allergien auslösen können. Jungpflanzen sollten im folgenden Frühjahr über den Kehricht entsorgt werden. (Siehe Beitrag Freisetzung www.garten.ch in unserem Blog.) Vogelfutter wird regelmässig kontrolliert von Agroscope Suisse und dabei werden nur geringe Mengen Ambrosia-Samen (0,02 %) toleriert.

Weich- und Insektenfresser (mit spitzen, schmalen Schnäbeln) wie beispielswiese Amseln, Rotkehlchen, Rotschwänze fressen gerne Haferflocken, Rosinen oder Obst (auch angefaultes), zerhackte Nüsse, Fett und Quark. Die sogenannten Gemischtfresser wie Meisen, Kleiber oder Spechte geniessen die fett- und körnerhaltigen Meisenknödel oder –ringe, die trocken hängen sollten.

Fütterung für Fortgeschrittene

Die Fütterung von Greifvögeln ist aufwändiger und sollte nur von fortgeschrittenen Vogelfreunden ausserhalb von Siedlungsgebieten praktiziert werden. Für Greifvögel (wird eine Holzplattform (40x40 cm) auf einem Pfahl in ein bis zwei Metern Höhe eingerichtet. Zur Fütterung wird rohes, mageres Muskelfleisch oder ein frischer Kleintier-Kadaver (Unfallopfer mit Pelz und Federn) angeboten. Das Fleisch sollte als ganzes Stück mit Draht auf der Plattform befestigt werden. (Kleine Fleischstücke könnten gefrieren und dadurch Probleme bei der Verdauung verursachen.) Befestigt wird das Fleisch, damit sich nicht andere Tiere daran bedienen.

Ungeeignet sind Fleischabfälle, Lunge und Gedärme, da sie schwer verdaulich sind wie auch Herz und Leber, die Durchfall verursachen.

Falken und Eulen sind auf lebende Nahrung angewiesen. Sie können indirekt unterstützt werden bei ihrer Nahrungssuche, indem entlang von Hecken und an schneefreien Stellen Körner gestreut werden, die Kleinnager anziehen. Schleiereulen jagen im Winter gerne in Scheunen. Wenn ihnen Einflugmöglichkeiten geboten werden, nutzen sie die Gelegenheit gerne.

Merkblätter beim Schweizer Vogelschutz erhältlich.

www.birdlife.ch

Mehr Infos bei Voliere Gesellschaft Zürich.

www.voliere.ch

Ästhetisches Vogelhäuschen:

www.geschenk-tip.ch

Funktionales Vogelhäuschen:

www.biogarten.ch

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