Baum, Staude, Wildblume, Tier, Insekt des Jahres... Und nun noch Moos und Flechte des Jahres 2010! Zum Moos des Jahres wurde das Goldene Frauenhaar (Polytrichum commune), zur Flechte des Jahres die Rosa Köpfchenflechte (Dibaeis baeomyces) gewählt von der Bryologisch-lichenologischen Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa e.V. (BLAM).
Rosa Köpfchenflechte, Bild: Wolfgang von Brackel
Unterschätzt und missachtet fristen Moose und Flechten ein Leben am Rande gärtnerischen Interesses. Ganz zu Unrecht: moosbewachsene, duftende Waldböden oder grün bezogene Steine sind prächtig fürs Auge und für die Nase. Auch Flechten fallen im Winter besonders auf, von den Bäumen hängend, als ob sie schon hunderte von Jahren dort wüchsen.
Das Goldene Frauenhaar ist auch bekannt als Gemeines Widertonmoos, sieht aus wie eine Miniaturfichte. Es gedeiht an feuchter bis nasser Lage und kann grössere Flächen bedecken. Durch die Entwässerung von Feuchtgebieten ist der Bestand dieser Moosart besonders gefährdet.
Auch die Rosa Köpfchenflechte ist gefährdet: durch den Stickstoffeintrag in der Luft, aber auch durch die Verdrängung durch andere Pflanzen. Sie gedeiht auf mageren, sauren Böden an offenen Waldböschungen oder in Heiden und Magerrasen. Zusammen mit anderen Flechten, Moosen und Algen bildet die Rosa Köpfchenflechte einen erosionshemmenden Belag, verhindert also ein Abschwemmen des Bodens.
Mehr Infos und Bilder faszinierender Moose und Flechten finden Sie auf der interessanten Website von BLAM: www.blam-hp.eu
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