Gespeichert von Elisabeth Jacob am
Sein Garten ist seine kleine Welt. Hier beginnt er als Lehrling und hier arbeitet er bis ins hohe Alter. Alles, was er hier gelernt hat, musste er meist erst selber erfahren. Aus diesem Gartenreich schöpft er seine Weisheitt, seinen Humor, aber auch seine Eigenwilligkeit. "Pinnegar war Gärtner ... und Gärtner sind eben so", sagt Mrs Charteris, seine Herrin.
Wer auf dem Lande aufwächst und einer armen Familie angehört, für den war Anfangs des 20. Jahrhunderts in England der weitere Weg vorgezeichnet: der Knabe trat als Knecht bei einem Bauern in Dienst und blieb dies für den Rest seines Lebens. Die Gewissheit, dass er dies nicht wolle und glückliche Umstände führten Bert Pinnegar in eine andere berufliche Richtung. Er trat in den herrschaftlichen Garten von Mrs Charteris als Lehrling ein. In einer Heerschar von Junggärtnern war er dem strengen Regime von Obergärtner Addis unterstellt. Seine botanischen Kenntnisse, die er als Jugendlicher auf den Streifzügen durch Weiden und Wiesen erworben hatte, kamen ihm bei der Gartenarbeit entgegen und mit der Zeit durfte er anspruchsvollere gärtnerische Arbeiten übernehmen, jedoch immer genau beobachtet vom gestrengen Obergärtner. Diese Obergärtner waren die eigentlichen Herrscher der Gärten und oftmals auch ihrer Besitzer. Bis sie allerdings in dieser Position standen, dauerte es mehrere Jahrzehnte. Und wenn der Vorgänger nicht abtreten wollte, dann hatten sie weiter unter ihm zu dienen. Das Wissen erwarben die Gärtner – Frauen gab es keine in diesem Berufstand – bei der Arbeit selbst oder indem ihnen Wissen weiter gegeben wurden von der Herrschaft oder vom Obergärtnern.