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Pflegen, pflanzen, planen - Der Garten vor dem Winter

Bild Appeltern

Der Winter steht vor der Tür und somit eine gartenarme Zeit. Nur noch selten betreten wir während der dunklen Jahreszeit das grüne Grundstück – dafür geniessen wir den Blick durch das Fenster und erfreuen uns aus dem warmen Wohnzimmer an dem Winterwunderland.

Doch bis es soweit ist, warten draussen noch ein paar Aufgaben auf uns. Welche das sind, verrät Ben van Ooijen. Der niederländische Landschaftsgärtner ist Eigentümer der Gärten von Appeltern – einem 22 Hektar grossen Park mit über 200 verschiedenen Schaugärten. Neben Inspirationen für jeden Geschmack und jede Grösse bietet die Anlage auch viele praktische Tipps zur Bepflanzung und zur Pflege des eigenen Gartens.

Bild Appeltern: Der herbstliche Garten will nicht nur bewundert, sondern auch auf den Winter vorbereitet werden - doch eine gute Nachricht zu Beginn: Es ist weniger zu tun, als viele meinen!

Was jetzt im Garten zu tun ist

Das Schönste am Herbst sind seine Farben. Von Gelb über Orange bis hin zu Rot leuchten Bäume und Sträucher um die Wette. Doch leider hält dieses Flammenmeer nicht ewig, stattdessen werfen die Gehölze nach einiger Zeit – spätestens nach dem ersten Herbststurm - ihre Blätter ab und bereiten sich auf den Winter vor. „Herabgefallenes Laub empfinden viele Gartenbesitzer als unordentlich und sogar störend. Dabei übernimmt es eine wichtige Aufgabe im Garten“, weiss van Ooijen. „Unter Sträuchern und rund um frostempfindliche Pflanzen sollte man die trockenen Blätter unbedingt liegen lassen. Dort sind sie ein guter Winterschutz und natürlicher Nährstoff. Auf dem Rasen haben sie dagegen nichts zu suchen. Dort nehmen sie den Grashalmen Licht und Luft.“

Bild Appeltern: Trockene Gräser und verblühte Stauden wurden früher rigoros zurückgeschnitten. Heute raten Experten wie Landschaftsgärtner Ben van Ooijen, den Pflanzen und der Tierwelt zuliebe erst im Frühjahr zur Schere zu greifen.

Wer Tieren wie Igeln eine gute und wichtige Überwinterungsmöglichkeit bieten möchte, bildet im hinteren, ungestörten Gartenbereich aus den gesammelten Blättern einen Laubhaufen. Idealerweise gibt man dem Ganzen auch einige Äste und Reisig hinzu. Das sorgt für Stabilität, sodass der Haufen im Laufe des Winters nicht in sich zusammenfällt. Übrigens: Ähnlich unbeliebt wie herabgefallenes Laub sind vertrocknete Stauden und Gräser. Doch auch sie haben ihre Aufgabe im Kreislauf der Natur. So finden in ihren Stängeln wichtige Insekten einen Unterschlupf, wo sie wiederum Nahrung für hier überwinternde Vögel sind. Zugleich schützen die trockenen Halme und Blätter den Wurzelbereich vor Nässe und Frost. Der Experte betont daher: „Wenn möglich, erst im Frühjahr zur Schere greifen! Bei grossen Gräsern wie Pampasgras kann man die Blätter stattdessen locker zusammenzubinden. Das schützt vor Nässe und verhindert zugleich ein Auseinanderfallen.“

Bild Appeltern: Noch blühen Dahlien hier und da - doch vor dem ersten Bodenfrost sollten ihre Knollen aus dem Boden geholt und an einem trockenen, frostfreien Ort überwintert werden.

Nicht winterharte Pflanzen in Kübeln sollten nun an einen trockenen, frostfreien Ort umziehen. Dasselbe gilt für die Knollen von Dahlien oder Zantedeschia, die vor dem ersten Bodenfrost ausgegraben werden. Bis zur Pflanzzeit im nächsten Mai können sie in einem kühlen, geschützten Raum gelagert werden. Gewächse in Kübeln und Töpfen, die mit der Feuchtigkeit und Kälte des Winters besser zurechtkommen, rückt man nun am besten zusammen. Je nach Art und Standort ist es eine gute Idee, die Pflanzen zusätzlich mit etwas Jute, Vlies oder ähnlichem zu umwickeln. „Immergrünen Gehölzen im Kübel gibt man den Winter über am besten einen Platz im Schatten“, betont van Ooijen. „Das minimiert den Giessaufwand während der kalten Jahreszeit – denn anders als Laubgehölze verdunsten Immergrüne auch jetzt noch Wasser über ihre Blätter. Viele Winterschäden sind tatsächlich Trockenschäden. Daher an sonnenintensiven Tagen gerne auch mal zur Giesskanne greifen!“

Bild Appeltern: Herabgefallenes Laub ist für viele Gartenbesitzer ein Ärgernis, dabei verlangt es längst nicht so viel Aufmerksamkeit, wie häufig angenommen. Rund um Sträuchern und frostempfindliche Pflanzen kann es durchaus liegen bleiben, nur vom Rasen sollte man es sammeln.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Der Herbst ist nicht nur die perfekte Zeit, um den Garten auf den Winter vorzubereiten – auch das nächste Gartenjahr nimmt man jetzt am besten in den Blick. Gehölze, Stauden, Gräser und frühblühende Blumenzwiebeln können gepflanzt werden! Wer noch Inspirationen für die eigene Gartengestaltungen braucht, plant daher direkt einen Ausflug in die Gärten von Appeltern ein. Vor Ort lassen sich die unterschiedlichsten Ideen hautnah erleben und viele praktische Informationen zu Pflanzkombinationen sowie erprobte Beetpläne finden. Ausserdem ist ein Ausflug in herbstliche Gärten immer ein ganz besonderes Erlebnis, weil sich so viel entdecken lässt. In Appeltern sind dies auch herbstliche Dekorationen aus dem Garten, für drinnen und für draussen. Weitere Informationen gibt’s auf https://appeltern.nl/de/.

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