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Pflanzen sagen das Wetter voraus

Wer aufmerksam durch den Garten oder die Natur schweift, entdeckt die Anzeichen einer Wetterveränderung an gewissen Pflanzen. Ein paar Beispiele.

Nicht zufällig heisst die Silberdistel auch Wetterdistel (Carlina acaulis). Wenn ihre Blüten selbst bei Sonnenschein geschlossen bleiben, zieht bald Regen oder ein Gewitter auf.

Silberdistel (Carlina acaulis) / Bild Judith Breitenbrunner

Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus) / Bild AnRo0002

Der zweite Name der Kleinblütigen Königskerze (Verbascum thapsus) lautet Wetterkerze. Sie zeigt mit ihrem Blütenstand an, wie in den nächsten Stunden das Wetter wird. Neigt sie im Sommer ihren Blütenstängel nach Westen, wird’s bald regnen; neigt sie ihn gegen Osten, so wird’s ein sonniger Tag.

Auch die Vogelmiere (Stellaria media) und die Ringelblume (Calendula officinalis) reagieren vor Regen: Die höhere Luftfeuchtigkeit führt dazu, dass sie ihre Blüten schliessen.

Ringelblume (Calendula officinalis) Bild Berdan

In den sommerlichen Wiesen und an Wegrändern zeigt die Wilde Möhre (Daucus carotta) mit ihrem Blütenstand mögliche Veränderungen an. Die Dolden krümmen ihre äusseren Blüten gegen Innen. Dies bedeutet, dass Regen naht.

Etwas komplizierter kann es werden, wenn ein Storchschnabel (Geranium sp.) das Wetter ankünden soll: Der Fruchtstand wird durch ein Stück Karton (mit Loch) gesteckt. Die Spitze des Fruchtstands dreht sich. Entscheidend ist  die Richtung: dreht sich die Spitze im Urzeigersinn, so steigt die Luftfeuchtigkeit. Dreht sie sich in die andere Richtung, so schwächt sich die Tendenz zu Regen ab.

Ein Indikator für Wetterveränderung kann auch der Duft zahlreicher Pflanzen sein. So duften manche Pflanzen intensiver bei feuchtwarmer Luft. Das ist der Fall beim Waldmeister (Galium odoratum) oder bei der Nachtviole (Hesperis matronalis).

Waldmeister (Galium odoratum) Bild Jerzy Opiola

Birken und Linden wird nachgesagt, dass sie vor einem Regenguss besonders intensiv riechen.

Auch Christrosen (Helleborus niger) wurden zur Vorhersage des Wetters gepflückt. Ein Brauch besagt, dass in der Weihnachtsnacht 12 Blüten (geschlossene) gepflückt werden sollen und in Wasser gestellt werden. Jede dieser Blüten steht für einen Monat des kommenden Jahres. Nach einiger Zeit öffnen sich manche Blüten, andere nicht. Die geöffneten Blüten stehen für Sonnenschein, während die geschlossenen Regen bedeuten.

Und schon sind in die Nähe der Bauernregeln gelangt. Sehr treffend ist jene mit dem Wetter und dem Hahn: „Wenn der Hahn kräht, ändert das Wetter oder es bleibt, wie es ist.“ 

(Quelle: Taspo)

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