In den letzten Jahren hat sich bei der Bekämpfung von Milben der Einsatz mit natürlichen Gegenspielern, den Raubmilben, in den Schweizer Rebbergen durchgesetzt. Das sensible Gleichgewicht ist jedoch durch Klimawandel und neue Schädlinge gefährdet.
Bild: Kopf einer Raubmilbe mit Greifwerkzeugen / Kalumet
Das Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen ist sehr sensibel. Im Weinbau war die Situation in den letzten Jahren gut, denn die ausgesetzten Raubmilben setzten den schädlichen Milben so stark zu, dass sie keine Schäden in den Kulturen anrichteten.
Unter dem wärmeren Klima leidet aber die Raubmilbe mehr als die schädlichen Kräuselmilben, was bedeutet, dass das Gleichgewicht ins Kippen kommt. Besonders im Kanton Wallis wurde diese Milbenart vermehrt beobachtet. Derzeit sind Überlegungen im Gang, wie dagegen vorgegangen werden soll. Die Einführung von mediterranen Raubmilben-Arten wird dabei als eine mögliche Strategie gesehen.
Von der Bekämpfung mit Pestiziden gegen Milben sind Weinbäuerinnen und –bauern seit längerem abgekommen, da der Einsatz von Raubmilben effizienter und nachhaltiger ist.
„Neue“ Schädlinge im Rebbau werden erwartet oder sind bereits lokal aufgetreten. So beispielsweise die Kirschessigfliege, die Rebenminiermotte und der Asiatische Marienkäfer. Wenn diese Schädlinge chemisch bekämpft werden, so wird befürchtet, dass die Raubmilbem ebenfalls dezimiert werden. Deshalb sucht die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) nach Möglichkeiten, die zwar die „neuen“ Schadorganismen reduzieren, aber das Gleichgewicht zwischen Raubmilben und Schadmilben nicht beeinträchtigen.
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