Unscheinbar, meist unsichtbar, aber eines der wichtigsten Tiere für die Böden: der Regenwurm. Er wurde von Pro Natura zum Tier des Jahres 2011 gewählt. Endlich wird der grosse Gartenfreund geehrt. Wohlverdient.
Nicht irgendein Regenwurm sondern der Tauwurm (Lumbricus terrestris), einer der wirkungsvollsten Bodenarbeiter, wurde unter den 40 Wurmarten der Schweiz ausgewählt.
Unter gesunden Wiesen leben bis zu vier Millionen Regenwürmer pro Hektare, die ein dichtes Gangsystem unterhalten, das gut und gerne 900 Meter Länge auf einen Kubikmeter misst. Damit tragen die Würmer wesentlich zur Belüftung und Entwässerung von Böden bei. Indem sie totes, organisches Material verarbeiten und den nährstoffreichen Wurmhumus ausscheiden, reichern sie die Böden mit Nährstoffen an.
Pro Natura will mit ihrer Wahl des Regenswurmes vor allem auch auf den Lebensraum Boden und seinen Verlust durch Bautätigkeit hinweisen. Mit der Versiegelung von Böden durch den Bau von Wohnsiedlungen, Industriebauten, Strassen und Parkplätze werde der natürliche Lebensraum für die Regenwürmer und alle anderen Bodenlebewesen eingegrenzt.
Ein grosser Wurmfreund war übrigens auch der Naturforscher Charles Darwin, der sich in seinem Alterswerk mit den Regenwürmern befasst hat. In seinem Arbeitszimmer standen Dutzende von Gläsern, die seine geliebten Forschungsobjekte enthielten. Dies hat manche seiner Kollegen dazu verführt, über ihn und seine Wurmforschungen zu spotten. Dabei war er einer der ersten, die sich intensiv mit den Regenwürmern befasst hat. Seine Arbeit ist im vergriffenen Werk "Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer" eindrücklich dokumentiert. Wer das ganze Werk lesen mag, hier gehts weiter.
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