Vor ein paar Jahren waren Rasenroboter eine Rarität. Sie mähen selbständig den Rasen, fahren um Hindernisse, kehren um bei Plätzen und Staudenrabatten und machen sich ein Bild von der zu mähenden Fläche.
Heute präsentiert sich bereits eine breite Produktevielfalt für unterschiedliche Anforderungen.
Es gibt verschiedene Gründe, die für solche Mähroboter sprechen. Wer kennt die Situation nicht, wieder einmal schönes Wetter, 12 Stundenarbeitstag und bis man abends den Rasenmäher anwerfen kann, greift bereits die in der Lärmschutzverordnung definierte Ruhezeit, ab 19.00 Uhr für lärmende Gartenmaschinen. Den Rasen bis am Samstag stehen lassen, ist dann die Alternative. Regnet es am Wochenende vergehen 10 Tage bis sich die nächste Möglichkeit eröffnet. Das Gras ist dann zu hoch, ein Schnitt wird mühsam und der Rasen sieht eher braun als grün aus. Die Mähroboter kann man auch über Nacht laufen lassen. Sie sind flüsterleise. Grössere Modelle funktionieren autark. Man kann sie programmieren und sie werden selbständig aktiv. Mit einer regelmässigen Rasenpflege ist es möglich den Einsatz von Chemie gegen Unkräuter und Pilzkrankheiten zu reduzieren. In Gesprächen mit verschiedenen Anbietern, zeigte sich zudem ein gewisser Geek-Faktor. Die Leute finden es cool, wenn an einer Gartenparty sich plötzlich der Mähroboter unter die Gäste mischt. Neben der Digitalisierung der Medien geht die Technisierung des Hausgartens ebenfalls weiter. Für jede Anwendung gibt es heute passende Geräte: kleine Rasenflächen hinter dem Haus, kleine Parks oder Fussballfelder und Liegewiesen in Schwimmbädern.
Hausgarten
Im kleinen Hausgarten für Rasenflächen bis 400m2 präsentiert Ambrogio ein neues Modell L50. Die verwendete Technologie kommt ohne Verlegung von Induktionsschlaufen aus. Über ein Graserkennungssystem erkennt der L50 Rasenroboter, ob die Fläche unter ihm Gras oder Weg ist. Bei der Unterscheidung zu anderen bepflanzten Flächen wird es schwieriger. Hier müssen die Pflanzen mindestens als 9cm hohe Hindernisse im Weg stehen, damit der Rasenroboter wendet. Die Deluxe Variante ist mit Abgrundsensoren ausgestattet. Der Roboter wendet vor Pools und Treppenabsätzen. Das Gerät ist mit ca. 8 kg relativ leicht und wird zum Mähen auf den Rasen gesetzt und gestartet. Die durchschnittliche Arbeitszeit beträgt ca. 3.5 Stunden. Nach dem Mähvorgang, wird das Gerät wieder verräumt. Es braucht keine Ladestation im Garten und man kann es nach Gebrauch wegschliessen.
Mit einem Preis ab 1'900.– CHF ist es sicher ein geeignetes Einsteiger-Modell. Das Gerät wird ausschliesslich über den Fachhandel vertrieben. Ein Händlerverzeichnis findet man bei hostettler motoren ag (www.hma.ch). Vom gleichen Hersteller ist der über den Detailhandel vertriebene Mähroboter Wiper Biltz. Dieses Gerät ist im Coop erhältlich, was darauf hinweist, dass es langsam ein Massenprodukt wird. Mehr Informationen zu dieser Produktelinie findet man bei der Stabo AG (www.stabo.ch).
Bild garten.ch: vorne Unterseite schwarze Zylinder Sensoren Rasenfläche, oben Links, Metallfeder für Abgrundsensor.
Mittlere Rasenflächen
Für grössere Rasenflächen, bis 3’000m2 eignen sich von Ambrogio die Modelle L200 und L300. Hier sind allerdings Begrenzungen mit einer Induktionsschlaufe erforderlich. Die Verlegung ist aber relativ einfach und muss nur einmal erfolgen. Mittels Kunststoffnägeln wird das Kabel in der Grasnarbe fixiert. Diese Lösungen werden auch von Gartenbauern eingesetzt. Der Roboter mäht dann selbständig, während der Gartenbauer Rosenpflege, Jäten, Heckenschneiden, Saisonpflanzung etc. durchführt.
Husqvarna, ein Anbieter, der bereits lange in diesem Markt aktiv ist, hat mit den Automower eine ähnlich breite Produktelinie. Die Preise der leistungsfähigeren Systeme liegen zwischen 3'000.- und 6'300.- CHF. Da man die autonomen Rasenmäher relativ einfach wegtragen kann, sichert Husqvarna seine Mäher und Ladestationen mit einem PIN. Dieser PIN ist an die Seriennummer des Gerätes gekoppelt. Ladestation und Gerät sind aufeinander abgestimmt. Entfernt jemand das Gerät, so kann er es nicht einsetzen, da er den PIN nicht kennt. Zu einem neuen PIN kommt man nur über die Seriennummer und den Fachhändler.
Fussballfelder, Schwimmbäder
Für Fussballfelder, Parks, Schwimmbäder, grosse Grünflächen in Wohnsiedlungen sind die Mähroboter von Belrobotics. Wie bei allen Mährobotern arbeiten die Mäher im Mulchsystem. Die Pflanzenteile werden möglichst klein Zerschnitten und in die Grasnarbe gedrückt. Wichtig ist, dass die Messer gut schneiden, so dass ein sauberer Schnitt entsteht. Wird das Gras mit einem stumpfen Messer abgeschlagen, so franst der Halm aus. Es bleiben abgestorbene Reste stehen. Der Rasen bekommt dann einen Gelbstich und ist zudem anfälliger auf Krankheiten.
Mit den Mährobotern kann man mehrmals in der Woche den Rasen automatisch mähen. Das System BigMow hat mit einer Schnittbreite von 105cm eine Kapazität von 20’000m2. Es eignet sich gut für Fussballplätze. Die Firma www.scarpellini.ch hat im Tessin in verschiedenen Gemeinden 28 Systeme installiert. Der erste Versuch lief 2008 bis 2009 erfolgreich in Luino. Mit der einfachen Programmierung des Bigmow kann man gut Rücksicht nehmen auf eine intensive Nutzung eines Sportplatzes. Auch Randzeiten kommen für das Mähen in Frage. Da das Gerät mit 40kg sehr leicht ist, ist auch der Einsatz im Regen möglich.
Bigmow wird schlüsselfertig geliefert. Die Induktionsschleife wird fachmännisch inklusive Schutz gegen Nager verlegt. Der Unterhalt ist relativ einfach. Die Kunststoffschale lässt sich mit einer Bürste leicht reinigen. Nicht verwenden sollte man Hochruckreiniger. Für Gemeinden ist der Einsatz solcher Mähsysteme finanziell interessant. Die Investitionskosten sind in der Regel niedriger als Mähtraktoren und der Betrieb ist auch wesentlich günstiger. Durch den häufigen Mäheinsatz fallen nur kleine Graspartikel an, die von den Mikroorganismen weiterverarbeitet werden. So entfällt auch der Abtransport von Grasresten. Durch die regelmässige Pflege ist der Rasen robuster und es steht eine qualitativ hoch stehende Spielfläche zur Verfügung. Der Generalimporteur von belrobotics Herr Scarpellini, meinte, dass mit diesem Rasenpflegsystem die Unterhalskosten im Bereich des Kunstrasen liegen. Weitere Informationen zu Belrobotics findet man unter: www.scarpellini.ch
Bild garten.ch: Messersystem Bigmow Belrobotics
Video Ambrogio L50
Video Husquvarna
Video Belrobotics Bigmow
- Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.