Was einst ausschliesslich im Profi-Anbau bekannt war, erobert nun auch den Hobby-Markt: veredelte Tomaten. Die Pflanzen sind kräftig im Wuchs, gesund, aber nicht resistent gegen die berüchtigte Krautfäule. Die Vielfalt an Sorten ist eingeschränkt und die Setzlinge doppelt so teuer wie konventionelle.
Bild: Veredelte Tomaten (Goldilocks/Wiki Commons)
Das Angebot und die Nachfrage an Tomatensetzlingen ist gross: Samen und Setzlinge von alten und neuen Sorten, samenvermehrte Setzlinge und seit ein paar Jahren sind auch im Hobby-Bereich veredelte Tomaten erhältlich. Auf eine Unterlage (alte Sorten) wird ein Steckling der gewünschten Sorte gepfropft. Diese veredelten Tomatensetzlinge sind gefragt und verkaufen sich in den Gärtnereien und Gartencenters sehr gut. Sie sind doppelt so teuer wie konventionelle Setzlinge und stammen aus Betrieben in Israel und Holland.
Sind sie auch doppelt so gut? Es sind wüchsige, robuste und gesunde Pflanzen, die sich gegen bodenbürtige Pilzkrankheiten als gut resistent erweisen. Sie sind aber nicht resistent gegenüber der Krautfäule, einer Pilzkrankheit, die von infizierten Pflanzen aus der Nachbarschaft und begünstigt durch feuchtes Wetter übertragen werden kann.
Die Tomatenpflanzen können (meist) nicht weiter über Samen vermehrt werden, sie sind im Sinne der Artenvielfalt uninteressant und für Biogärten ungeeignet. Die Sortenvielfalt ist im Vergleich zur Vielfalt der Samensorten sehr klein. So bietet beispielsweise Wyss GartenHaus in seinen verschiedenen Gartencenters 25 veredelte Tomatensorten an, daneben ein kleines Sortiment aus samenvermehrten, auch älteren Sorten.
Ein Tipp für den Anbau veredelter Tomaten: Ziehen Sie die Pflanzen zweitriebig, dadurch ernten Sie doppelt so viele Früchte. Das wird im Profi-Anbau auch so gemacht.
Siehe auch unsere aktuelle Umfrage zum Thema Gemüse.
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