Viele einheimischen Pflanzen, darunter Stauden (also mehrjährige, krautige Pflanzen) und Gehölze benötigen eine Kälteperiode bevor sie keimen. Darum ist jetzt eine günstige Zeit um auszusäen. All diese Pflanzen werden Kaltkeimer genannt.
Zur Aussaat sollte man saubere Aussaatschalen oder Töpfe und ein gutes Substrat (Torf-Sand-Gemisch, ungedüngt) verwenden. Die Qualität des Substrats ist wichtig und es lohnt sich, ein etwas teureres Produkt aus dem Fachhandel zu beziehen. Die Oberfläche sollte ganz eben sein und etwas festgedrückt werden. Anschliessend giesst man an und lässt die Gefässe abtropfen. Nun wird so ausgesät, dass die Samen schön regelmässig auf der Oberfläche verteilt sind. Bei feinen Samen empfiehlt es sich ein gefaltetes Papier zu Hilfe zu nehmen.
Nach der Aussaat stellt man die Töpfe oder Schalen während zwei bis vier Wochen gut feucht an die Wärme (18 bis 22 Grad). Nun erst werden sie vier bis sechs Wochen der Kälte ausgesetzt. Das können Temperaturen von minus vier bis plus vier Grad sein. Wenn es weniger kalt ist, sollte die Kältephase entsprechend länger dauern. Schnee auf den Saatschalen ist erwünscht. Er ‚nagt’ an den Samenschalen, versorgt die Samen mit Feuchtigkeit und fördert die Keimung. Anschliessend brauchen die Aussaaten Temperaturen von 5 bis 12 Grad. Wärmer sollten sie nicht haben.
Bild: Erika Gussmann
Die Samenschalen können aber auch draussen stehen bleiben bis die Wärme
des Frühlings die Samen auf natürliche Weise zum Keimen bringt. Bei
Kaltkeimern ist es häufig so, dass die Keimung unregelmässig
stattfindet. Haben Sie etwas Geduld und lassen Sie die Schalen lange
stehen.Besonders viel Geduld braucht man bei Samen von Pfingstrosen (Paeonien), Rosen und anderen Gehölzen. Auch wenn Sie die Samen frisch ernten und gleich aussäen, dauert es zwei Jahre bis zur Keimung. Bei manchen Gehölzen kann es sogar noch länger dauern, andere wiederum keimen sehr schnell. Probieren Sie es aus. Es macht Freude, eigene Bäume oder Wildrosen zu ziehen und zu verschenken.
Bild: Erika Gussmann
Zu den Kaltkeimern gehören einheimische Stauden wie Eisenhut (Aconitum), Dunkle Akelei (Aquilegia atrata), Grosse Sterndolde (Astrantia major), Aufrechte Waldrebe (Clematis recta), Diptam (Dictamnus albus), Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus), Hopfen (Humulus lupulus), Sumpf-Iris (Iris pseudacorus), Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), Bibernelle (Pimpinella) und viele andere.
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