Nach über 100 Jahren wurde im Kanton Solothurn erstmals wieder ein Gartenschläfer nachgewiesen. Das gibt Hoffnung und zeigt, dass das Tier des Jahres 2022 seinen Weg zurück in Gebiete finden kann, aus denen es verdrängt wurde.
Kurz nach der Wahl des Gartenschläfers zum Pro Natura «Tier des Jahres 2022» und der Lancierung der «Spurensuche Gartenschläfer» ging aus dem solothurnischen Büsserach eine Gartenschläfer-Meldung bei Pro Natura ein – die erste seit 1909. «Auf diesen Nachweis haben wir lange gehofft», sagt Thomas Briner, Leiter des Naturmuseums Solothurn begeistert. «Es gibt ihn noch, unseren Zorro der Wälder».
Unverhoffter Fund in Hochstammwiese
Vor zwei Jahren hat Briner das Citizen Science Projekt «Heckengeister & Klettermeister»gestartet, um mit Hinweisen aus der Bevölkerung mehr über den Verblieb der Schlafmäuse– also Siebenschläfer, Gartenschläfer und Haselmäuse – herauszufinden. Über 2000 Meldungen von Siebenschläfern und Haselmäusen in Nistkästen, Dachstöcken, Ställen und Bienenhäusern wurden eingeschickt, aber ein Gartenschläfer war nicht dabei. Um das zu ändern, legten Briner und sein Team Spurtunnels, stellten automatische Wildtierkameras auf und versuchten so, den Gartenschläfer in der Region Jura, Solothurn und Bern nachzuweisen. «Wir haben sämtliche Tierarten aufgespürt, die in unserenWäldern leben, aber keinen einzigen Gartenschläfer.»
Vor zwei Jahren hat Briner das Citizen Science Projekt «Heckengeister & Klettermeister»gestartet, um mit Hinweisen aus der Bevölkerung mehr über den Verblieb der Schlafmäuse– also Siebenschläfer, Gartenschläfer und Haselmäuse – herauszufinden. Über 2000 Meldungen von Siebenschläfern und Haselmäusen in Nistkästen, Dachstöcken, Ställen und Bienenhäusern wurden eingeschickt, aber ein Gartenschläfer war nicht dabei. Um das zu ändern, legten Briner und sein Team Spurtunnels, stellten automatische Wildtierkameras auf und versuchten so, den Gartenschläfer in der Region Jura, Solothurn und Bern nachzuweisen. «Wir haben sämtliche Tierarten aufgespürt, die in unserenWäldern leben, aber keinen einzigen Gartenschläfer.»
Mit der zusätzlichen Bekanntheit des Gartenschläfers, durch die Nominierung von Pro Natura zum Tier des Jahres, traf endlich die erhoffte Meldung ein. Erich Linz aus Büsserach nahe der jurassischen Grenze, schickte Fotos von einem Gartenschläfer, den er in einem Vogelnistkasten seiner Hochstammwiese entdeckt hatte.
Mehr Wildnis muss sein
«Wo ein Gartenschläfer ist, müssen noch andere sein», freut sich Urs Tester, Kleinsäugerexperte bei Pro Natura. In vielen Regionen der Schweiz wurde der Gartenschläfer seit Jahrzehnten nicht mehr gesichtet und gilt deshalb als «fast bedroht». «Der Sensationsfund im Kanton Solothurn und eine weitere Meldung aus Nidau am Bielersee zeigen: Wenn die richtigen Bedingungen bewahrt oder wiederhergestellt werden, kann sich der Gartenschläfer wieder ausbreiten.» Konkret heisst das: Laubhäufen, Holzbeigen und alte Bäume im Garten, im Kulturland und im Wald vermehrt stehen lassen und so mehr Wildnis und Verstecke für Zorro schaffen.
Jetzt Spurtunnels bauen
Daten zum Verblieb des Gartenschläfers in der Schweiz sind dürftig und der sensationelle Fund zeigt: Die Suche lohnt sich. Ab April, wenn die Gartenschläfer aus ihrem Winterschlaf erwacht sind, ist der Zeitpunkt perfekt, um Spurtunnels zu bauen. Bei der nationalen Aktion «Spurensuche Gartenschläfer» von Pro Natura können Familien, Schulklassen und Privatpersonen mitmachen und so vielleicht auch den ersten Gartenschläfer in ihrem Kanton entdecken. Je mehr Funde gemeldet werden, desto besser können der Zorro der Wälder und sein Lebensraum in Zukunft geschützt werden.
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