Jetzt ist die beste Zeit Unkraut aus den Rabatten zu entfernen. Die jungen Pflanzen sind noch nicht so gut verwurzelt, es ist trocken und die entstehenden Lücken werden rasch durch die umliegenden Pflanzen geschlossen.
Je nach Sichtweise und Gartenphilosophie verwendet man Beikraut oder Unkraut. Der ältere Begriff ist Unkraut. Er ist ganz klar negativ geprägt. In einer Stauden-, Rosen- oder Gehölzrabatte, haben sie nichts verloren und werden samt Wurzeln entfernt. Etwas anders sieht es mit der Bezeichnung Beikraut aus. Sie weist bereits im Sinn des Wortes auf eine mögliche Koexistenz hin. Betrachtet man es unter dem Blickwinkel der Biodiversität sind das durchaus positive Aspekte. Die Natur hat es in ihrer DNA, dass sie kahle Stellen automatisch mit geeigneten Pflanzen besiedelt. Eine radikale Entfernung ist daher nicht per se gegeben und sinnvoll. Es gibt verschiedene Wildkräuter, die man im Frühling gut stehenlassen kann, z.B. den kriechenden Günsel, Veilchen, wilde Möhren, Hirtentäschel etc. Die Kriterien sind, sie müssen niedrig bleiben und im Vorsommer wieder einziehen. Sie dürfen die Kulturpflanzen in ihrem Lebensraum nicht verdrängen, also grösser als diese werden.
Dann gibt es natürlich Beikräuter, die man ohne Frage entfernen wird, z.B. Quecke, später im Jahr Winden, alle Pflanzen die grösser als die Kulturpflanzen werden und diese nachhaltig im Wachstum beeinträchtigen, z.B. Acker-Gänsedistel, Gräser, Löwenzahn, Hahnenfuss, Brennessel, Baumtropf etc.
Im Keim ersticken ist einfacher als hinterher rennen
Am wenigsten Zeit und Aufwand braucht die Beikraut Regulierung, wenn man die aufkommenden Pflanzen schon im Keim erstickt. Dazu gehört, dass man eine geschlossene Pflanzendecke auf der Erde hat. Löcher bepflanzt man am besten umgehende mit neuen Stauden, Bodendeckern oder Gehölzen. Das Ausbringen von Mulch ist auch eine Möglichkeit und liefert zudem noch einen Beitrag zur Belebung des Bodens und zu einer Reduktion der Wasserverdunstung.
Unkraut jäten gehört nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen vieler Gärtnerinnen und Gärtner. Daher sollte man die Zeit, die man dafür verwendet möglichst kurz halten. Dies gelingt sehr gut, wenn man früh im Jahr jede Woche in paar Minuten investiert. In vielen Fällen genügt ein kurzer Rundgang durch den Garten. Von Hand zupft man fortlaufend das aus, was man gerade sieht. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines Handspatens. Damit lockert man Pfahlwurzeln von Löwenzahn oder Rhizome von Quecken. Absolviert man so zwei bis drei Durchgänge im Frühling, so hat man im Sommer und Herbst ein schönes Leben.
Ein frühes Einschreiten hat zudem zur Folge, dass sich die Beikräuter nicht versamen und so über die Fläche weiter verteilen.
Unkraut mit heissem Wasser bekämpfen
Eine weitere effiziente Bekämpfungsmethode ist heisses Wasser. Diese lässt sich gut punktuell einsetzen für einzelne Pflanzen oder Pflanzen in Ritzen. Ein einfacher Wasserkocher genügt und ermöglicht das heisse Wasser gezielt dem Stängel einer Pflanze ins Erdreich laufen zu lassen. Alternativ kann man auch Wasser, das beim Teigwaren kochen anfällt verwenden. Allerdings ist das Ausschütten aus der Pfanne nicht immer ganz einfach. Am besten verwendet man diese Methode für Wege und Plätze.
Einsatz von Herbiziden im Hausgarten
Praktisch in allen Fällen, kann man auf die Chemiekeule verzichten. Bei der Regulierung der Beikräuter ist die Häufigkeit der Eingriffe entscheidend. Im Privatgarten kann das täglich sein. Auch eine Winde, die wöchentlich ihrer Blattfläche beraubt wird, verschwindet mit der Zeit. Wenn man zu Herbiziden greift, sollten diese nur punktuell und auf einer einzelnen Pflanze bei idealen Wachstumsbedingungen eingesetzt werden. Das Herbizid wird in der Regel mit einem Schwamm Blatt für Blatt aufgetragen. Sehr gute Resultate lassen sich erzielen bei wüchsigem Wetter, als warm und hohe Luftfeuchtigkeit. Der Giftstoff wird durch den intensiven Stoffwechsel rasch in die Wurzeln transportiert.
Wie soll man Unkraut entsorgen?
Die meisten Unkräuter lassen sich auf dem Kompost oder über die Grünabfuhr entsorgen. In einigen Fällen ist es sinnvoll, wenn man Pflanzenteile über den Hausmüll entsorgt, z.B. Wurzeln von Quecken, Winden, Acker-Gänsedistel etc. Damit diese zerstört werden müsste die Kompostierung eine minimale Temperatur erreichen. Das ist beim Hauskompost nicht unbedingt gegeben und in vielen Kompostieranlagen der Gemeinden wird diese auch nicht erreicht.
Ein weiteres Thema zur Beikräuterregulierung wären noch die invasiven Neophyten. Bei diesen kann man genau gleich vorgehen. Allerdings benötigen sie oftmals ein stärkeres Geschütz.
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