So wie es aussieht häufen sich trockene heisse Sommer. Für Gartenfreundinnen und Gartenfreunde, die den englischen Rasen als Vorbild im Hinterkopf haben, ist das eine grosse Herausforderung. Einfach, damit es gesagt ist, es gibt sinnvolle Alternativen zum Rasen: Kräuterrasen, Blumenrasen, Magerwiese, Staudenrabatten mit trockenheitsresistenten Pflanzen etc. Allenfalls lohnt es sich auch, die zu unterhaltende Rasenfläche zu verkleinern und so etwas mehr Zeit für die Pflege zu gewinnen.
Ob der Rasen Wasser braucht, lässt sich rein optisch feststellen. Am offensichtlichsten ist es, wenn das Gras bereits braun ist. In der Regel beginnt das entlang von Wegen. Durch die in den Steinen gespeicherte Wärme ist dort die Verdunstung sehr hoch. Eine Stufe davor kann man den Rasen betreten. Wenn sich die noch grünen Halme nichtmehr aufrichten, dann ist dringend Wasser nötig.
Bezüglich Frage, wieviel Wasser der Rasen nun braucht, muss man verschiedene Faktoren im Auge behalten. Wie ist die Exposition der Rasenfläche? Hat es Sonne vom Morgen bis am Abend? Sind die Flächen ab dem Nachmittag beschattet? Je nachdem ist der Wasserbedarf unterschiedlich.
Der Wasserverbrauch von Rasenflächen ist in der DIN-Norm 18035-2 näher spezifiziert
Tageshöchsttemperatur |
Wasserverbrauch [a] |
> 30 | > 5 |
25 bis 30 | 3 bis 4 |
20 bis 25 | 2 bis 3 |
15 bis 20 | < 2 |
[a] Diese Verbrauchswerte beziehen sich auf mehrstündige Tageshöchsttemperaturen. Sie werden relativiert durch Luftfeuchte und Luftbewegung. |
Tabelle 1: Wasserverbrauch von Rasenflächen (Quelle: DIN 18035-2)
[Quelle: www.rasengesellschaft.de]
Wenn man den Rasen bei einer voraussichtlichen Temperatur um 30 Grad für die nächsten vier Tage mit Wasser versehen möchte, dann muss man 20mm Wasser ausbringen.
Dies entspricht einer Menge von 20 Liter pro m2. Bei einer Rasenfläche von 100m2 wären das 2’000 Liter Wasser. Bei einem Druckreduzierten Wasseranschluss dauert es ca. 1 Minute bis 10 Liter Wasser draussen sind. Am einfachsten lässt sich das verifizieren, wenn man den Regner in eine Spritzkanne steckt und die Zeit stoppt, bis die Spritzkanne voll ist. Der Regner müsste bei diesem Wasserdurchfluss 200 Minuten, respektive 3 Stunden und 20 Minuten laufen, bis die berechnete Wassermenge ausgebracht ist. Eine andere Möglichkeit die Menge der Beregnung festzustellen ist, ein Massbecher im Bereich des Regners aufzustellen. Ist die der Massbecher bis zur errechneten Höhe (Anzahl Millimeter) gefüllt, so kann man den Regner abstellen.
Mit dem Verspritzen von Wasser in die Luft bei grosser Wärme und Sonneneinstrahlung verdunstet bis ein Drittel der Wassermenge. Idealer ist es daher, wenn man in der Nacht oder am sehr frühen Morgen bewässert.
Mit der Messung der ausgebrachten Wassermenge hat man Anhaltspunkte, dass weder zuviel noch zuwenig Wasser eingesetzt wurde.
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