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Zaubergarten – Augmented Reality im Garten

Der letztjährige Giardina-Newcomer Hansueli Kobel eroberte mit seinem „Garten der Poesie“ die Herzen des Giardina Publikums im Sturm. Gleich bei seiner ersten Teilnahme wurde ihm von der Jury der Giardina Gold Award in der Kategorie Showgarten verliehen. In diesem Jahr kehrt er mit einem Zaubergarten zurück.

"Dieses Jahr präsentieren wir einen Zaubergarten und laden das Publikum ein in ein verträumtes, inspirierendes und beglückendes Gartenparadies. Charaktervolle Solitärpflanzen, wie Olivenbäume, blühende Hecken, Wasser und ein elegantes Holzdeck verschmelzen zu einem ruhigen Zufluchtsort inmitten der Messehallen“, sagt Hansueli Kobel, Inhaber und Geschäftsführer von Kobel Gartengestaltung AG aus Bubikon und Uetikon am See.

Neben der stilvollen Ambience der einzelnen gestalteten Kleinräume überzeugt die Liebe zum Detail in der Umsetzung des Zaubergartens. Eine originelle Idee ist die Verwendung von abgestorbenen Gräsern und weiteren Pflanzenteilen in den Oberflächen von Zementplatten.

Bild garten.ch: Der Zaubergarten entsteht.

Bild garten.ch:  So sieht der Treppenaufgang fertig aus.

Bild garten.ch: Liebe zum Detail, in Zement eingelegte Pampasgraswedel.

Standen im vergangenen Jahr das Upcycling der Bücher im Vordergrund, so katapultiert sich Kobel von der vergangenen Gutenberg Welt in die zukünftige Welt von Augmented Reality (AR) (Erweiterte Realität). Diese Technologie kennen vermutlich viele vom Pokémon Go Hype oder dem Produktekatalog von IKEA. Der Blick durch das Smartphone auf reale Objekte in der Wirklichkeit wird ergänz mit künstlich generierten Objekten. Das eigens programmierte App merkt sich einzelne Bildpunkte des Gartens. In Kombination mit den Beschleunigungs- und Bewegungssensoren des Smartphones platziert das App die künstlich erzeugten Objekte am richtigen Platz auf den Bildschirm oder eben im richtigen Kontext des Gartenobjekts. Bewegt sich die betrachtende Person im Raum, so verändert sich auch die Position zum virtuell generierten Objekt. Darüber hinaus können die Objekte auch eine Eigendynamik haben. Der Frosch springt vom Seerosenblatt, wenn man zu nah kommt, die Eule fliegt quer durch den Garten oder die Elfen tauchen plötzlich auf oder verschwinden wieder.

Bild garten.ch: Wer schon immer geglaubt hat, dass es Elfen gibt. Mit Augmented Reality werden sie sichtbar.

Neben dem Spass an der Freude und dem Verspielten, stehen auch handfeste Interessen des Gartenbauers hinter dieser Technologie. Am bestehenden Gartenobjekt soll dem Kunden sichtbar gemacht werden, wie der Garten aussieht, wenn in einer Ecke des Gartens ein neues Solitärgehölz steht. Wenn anstelle des Rasens eine Staudenbepflanzung die Umgebung verzaubert oder wie ein Gerätehaus in das Ensemble von Sträuchern integriert werden kann. Mit den technisch generierten Gartenobjekten soll eine erweiterte Gartenwirklichkeit geschaffen werden, die es potenziellen Kundinnen und Kunden vereinfacht Kaufentscheide zu fällen. Nebst dieser additiven Methode ist aber auch die Löschung einzelner Objekte denkbar. Wie sieht mein Garten aus, wenn ich auf die Buchshecke verzichte, wenn der Baum, der den ganzen Raum verstellt und zu viel Schatten produziert an einem anderen Ort stehen würde.

Bild Giardina: Zaubergarten

Einen weiteren Verwendungszweck dieser Technologie sehe ich in der Erweiterung der Märchenbücher. Wie oft bauen Kinder Zwergenhäuschen und Unterkünfte für Kobolde und Elfen aus Ästen, Blättern und Steinen, ohne je eines dieser Fabelwesen gesehen zu haben. Ich freue mich jedenfalls, bis ich in meinem Garten den Enkeln zeigen kann, dass es Zwerge, Elfen und unsichtbare Wesen im Garten tatsächlich gibt. Es braucht nur die richtigen Mittel, um sie sichtbar zu machen.

Bild garten.ch: Ein Baum bekommt Augen..

Bild garten.ch: Auf den ersten Blick unverdächtiges Holzdeck zum entspannen.

Bild garten.ch: Schaut man genauer hin, so wachsen schöne Blüten in der Eibenhecke.

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