Viele Gärtnerinnen und Gärtner kehren dem Garten im Winter den Rücken zu. Räumen Werkzeug und Maschinen weg und bevorzugen den Aufenthalt im warmen Wohnraum. Gerade der Winter bietet aber einmalige Lichtspiele in Kombination mit Raureif.
Oftmals bildet sich bei Inversionslagen und Nebel Raureif. Dieser beschlägt Pflanzenteile und zeichnet wunderbare Formen. Löst sich der Nebel auf und fallen die ersten Sonnenstrahlen ein, so präsentiert sich der Garten mit Funkeln und Glitzern. Allerdings ist das Schauspiel meistens von kurzer Dauer, weil mit der Sonne die Temperatur steigt und die Verzierung an Blättern und Stängeln weg schmilzt.
Besonders dekorativ sind abgestorbene Stauden in unterschiedlichen Formen und Grössen. In vielen Fällen bleiben die Blütenstängel stehen, während das Kraut einzieht und verdorrt. Besonders Schmuck sind Stauden, die über schön geformte Samenstände verfügen wie z.B. Phlomis samia.
Immergrüne Pflanzen bilden im Winter einen besonderen Blickfang, wenn alles rund herum braun ist. Zudem ergibt ein grünes Blatt mit einem weissen Kranz aus Raureif einen guten Kontrast.
Gräser verleihen dem Garten im Winter ein besonderes Flair. In hellen Ockertönen leuchtet beispielsweise das Penisetum orientale Orient-Lampenputzergras. Reichlich Reif lassen die Flächen noch viel heller erscheinen.
Spinnweben sind meist nicht so gut sichtbar im Garten, aber an vielen Orten anzutreffen. Mit Raureif beschlagen treten die geometrischen Kunstwerke plötzlich in Erscheinung.
Auch wenn die Vegetationszeit längst vorbei ist und die farbige Blütenpracht verschwunden, so lohnt sich ein Rundgang durch den winterlichen Garten allemal, umso mehr, wenn gerade die Sonne durch den Nebel bricht.
Stauden, Pflanzen, deren Blätter und Stängel über die Wintermonate absterben und im Frühjahr wieder neu austreiben eignen sich besonders. Dazu gehören auch Gräser. Samenstände bilden zudem eine Futterquelle für einheimische Singvögel.
- Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.