Mit diesem Slogan startet die Giardina 2016. Das Erscheinungsbild und der Slogen wurden erneuert. Das neue Motto lautet «leben im Garten». In diesem Jahr sind 270 Aussteller aus 8 europäischen Ländern vertreten. Erstmals dabei sind 79 neue Anbieter. In 23 Schaugärten wird das Thema Garten Romantik aufgenommen.
Sebastian Morlock wies in seiner Begrüssungsrede darauf hin, dass sich in der Gartenwelt ein Wechsel abzeichnet. Die Zeit der gestylten Gärten mit langen scharfen Geraden, harten Übergängen, monochromen Flächen, Monokulturen und Formgehölzen ist abgelaufen. Nach der Nüchternheit gibt es Platz für das Vielfältige, Verspielte. Die Urbane Gartenkultur ist mobil, kleinräumig und farbig. Gefragt sind sinnliche Gärten fürs Leben und weniger Styleobjekte fürs Auge.
Carlo L. Vercelli widmete sich in seinem Part der Frage, ob Grün grün bleibt? Im Mittelpunkt stand der Aspekt, wie sich gesellschaftliche und klimatische Veränderungen auf den Garten der Zukunft auswirken. Der Temperaturanstieg bewirkt, dass zunehmend Pflanzen aus dem mediterranen Bereich, bei uns Fuss fassen. Einige vermehren sich auch in freier Wildbahn und werden dann als invasive Pflanzen bekämpft. Mit der Begrünung in urbanen Zentren kann dem Temperaturanstieg etwas entgegen gesetzt werden. Dachbegrünungen und vertikale Gärten sind neue Herausforderungen für die grüne Branche und dessen Personal. Das verdichtete Bauen führt dazu, dass die Gärten immer kleiner werden. Die Gestaltung kleiner Parzellen und Sicht- und Lärmschutz sind die neuen Themen.
Peter Richard befasst sich mit der Frage in welchen Gartenthemen moderne Gartenromantik aufgenommen werden kann. Ein erster Punkt ist die Gestaltung der Struktur des Gartens. Weniger harte Linien, harte Grenzen oder gerade Linien als Gestaltungselemente. Die Formen sind eher geschwungen und die Übergänge fliessend. Naturnah, verspielt und lebendig sind die leitenden Gestaltungskonzepte. Für eine sinnliche Vertrautheit braucht es Gartenlauben, Pergolen, Wandbrunnen, Seerosenteiche. Das sind Elemente, die einen modernen romantischen Garten ausmachen.
Bezüglich Pflanzen wird auch auf naturnahe Vielfalt gesetzt. Natürliche Wuchsformen werden gegenüber Formgehölzen klar bevorzugt. Die Bepflanzung ist eine Mischung aus Blütenstauden, Küchenkräutern, Gemüse und Früchten. Pflanzen aus alten Bauerngärten, Stauden wie Phlox, Lupinen, Rittersporn etc. kommen wieder in Mode.
Ein weiteres zentrales Element für romantische Gärten sind die Materialien. Hier setzt man weniger auf Kunststoffe, Kunststeine, beschichtetes Holz etc. Im Vordergrund stehen Naturstein, echtes Holz und Kies. Ein Kiesplatz bietet einige klimatische Vorteile gegenüber einer verschlossenen Fläche. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Herstellungskette, hier werden Materialien bevorzugt, die in der Region erhältlich sind.
Ein grosser Wunsch ist, dass sich moderne Gartenromantik nicht nur in Privatgärten abspielt. Hier ist sie an vielen Orten intakt vorhanden. Öffentliche Plätze, Parks, Grünanlagen, Schulhäuser und Wohnüberbauungen sollten auch romantischere Gärten erhalten.
Wer an der Frage interessiert ist, wie sich der Wandel vom gestylten Garten zu einem romantischen Garten vollziehen kann, findet ansatzweise eine Antwort an der Giardina 2016.
Einige ausgewählte Projekte
Rockgarden
Nauterra
Im vollen Leben
five Elements
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