Der Wunsch nach mehr Romantik ist speziell bei Gartenbesitzerinnen deutlich spürbar. Gefühl, Leidenschaft und individuelle Naturverbundenheit gewinnen an Gewicht, während anspruchsvolles Design und aufwändige Materialien für ein befriedigendes Gartenerlebnis nicht mehr massgeblich sind.
Hier zeichnet sich ein gesellschaftliches Bedürfnis ab, das eine willkommene Trendwende in der Gartengestaltung ankündigt. Führende Gartenbauer und Designer antworten frühzeitig auf diese Entwicklung und widmen sich an der Giardina 2016 Interpretationen der “Modernen Gartenromantik”. Die grösste Schweizer Indoor-Veranstaltung für das Leben im Garten findet vom 16. bis 20. März in der Messe Zürich statt.
Umsteigen in die Gegenwelt
“Moderne Gartenromantik” ist ein Begriffspaar, das durchaus das Potenzial besitzt, einen Fluchtreflex auszulösen. Doch von Gartenkitsch soll keine Rede sein. Vielmehr sind Landschaftsarchitekten und Gartenbauer gefordert, konzeptionelle und gestalterische Antworten auf den tiefen Wunsch nach bewusster Wahrnehmung zu finden: Wie kann ein Garten bei seinen reizüberfluteten Nutzerinnen und Nutzern echtes Gefühl, Leidenschaft und individuelles Erleben auslösen? Wie werden Outdoor-Räume zum Zufluchtsort, der nicht nur persönlichen Genuss, sondern auch eine emotionale Stärkung bietet? In einer Leistungsgesellschaft, deren Alltag durch die digitale Kommunikation grossteils auf die virtuelle Ebene verlagert wird, ist zunehmend eine emotionale, fantasievolle und sinnlich erlebbare Gegenwelt gefragt. Vor allem Frauen sehnen sich nach mehr Reichhaltigkeit und Geborgenheit, nach Gefühlen und Verbundenheit.
Suche nach neuen Formen
Gartenbesitzer wie auch Gartengestalter konnten sich bis anhin in der Regel zwischen zwei Grundformen entscheiden. Der architektonische Garten zeichnet sich durch eine konsequente Linienführung und technische Glanzpunkte aus, der natürlich anmutende Garten hingegen, wird nach dem Vorbild der Romantik gestaltet. In ihm wird das Weiche, Fantasievolle, Überraschende geschätzt und der rechte Winkel - als Symbol der Menschenherrschaft über die Natur - möglichst vermieden.
Während der letzten 20 Jahre dominierte, zumindest in der Schweiz, der architektonische Garten. Er wurde auf- und ausgeräumt, bis vor lauter Purismus, Design- und Materialverliebtheit fast nichts mehr übrig blieb. In diesem sozusagen leicht unterkühlten Gartenraum sieht man das Pendel förmlich wieder in Richtung Romantik ausschlagen. Der Wunsch nach mehr Gefühl und Naturverbundenheit bedeutet jedoch nicht zwingend die Rückkehr zur naturähnlichen Gestaltung, die im 18. Jahrhundert in England als Gegenbewegung zur ersten Industrialisierungswelle entstand.
Spannende Interpretationen
Die moderne Gartenromantik, wie die Giardina sie versteht, kann durchaus dazu anregen, den architektonischen und den natürlichen Garten gestalterisch ineinander fliessen zu lassen. Dies kann sogar zu neuen Formen der Gestaltung führen. Vielleicht wirkt eine zeitgenössische Kreation in Zukunft nicht mehr puristisch und streng, sondern reichhaltig und sanft. Dadurch würde der Garten seinen Besitzern die Gelegenheit bieten, Flora und Fauna zu beobachten, an Naturnähe zu gewinnen und eine emotionale Verbindung aufzubauen. Führende Gartenbauer und Designer zeigen an der Giardina 2016 ihre Ideen und Visionen. Im eigenen Themenbereich zu Balkongärten und Kleinterrassen erwarten die Besucher zudem Umsetzungsbeispiele für kleinere Outdoor-Flächen.
Giardina – Europas hochwertigste Indoor-Veranstaltung für das Leben im Garten
Die einzigartige Ausstellung bildet jeweils zum Frühlingsbeginn einen fulminanten Auftakt in die Saison: Die bedeutendsten Anbieter der Branche präsentieren auf rund 30'000 m2 neue Produkte, kreative Lösungen und die kommenden Trends in der Gartengestaltung. Inmitten spektakulärer Gartenbeispiele und kunstvoller Installationen finden die Besucher eine Fülle an Inspiration und Anregungen für ihre persönliche Blumen- und Pflanzenwelt im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon.
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