Mythos Orchideen

Beim Wort Orchideen denken viele an die Schmetterlingsorchideen, die man in der Zwischenzeit in Baumärkten, Tankstellenshops und Lebensmittelsgeschäften zum Aktionspreis beschaffen kann. Diesem etwas einfachen durch die Konsumgesellschaft geprägten Bild der Orchidee zeigt die Autorin in einem historischen Zugang, was der Mythos Orchidee alles umfasst.Bereits auf den ersten Seiten begegnet man der ungeheuren Vielfalt dieser Gattung. Mehr als 30'000 verschiedene Orchideenarten sind weltweit entdeckt und es kommen immer noch neue dazu. Die kleinsten Pflanzen sind ein paar Millimeter (Bulbophyllum minutissimum) und die grössten wiegen mehr als eine Tonne (Grammatophyllum speciosum). Das Buch nimmt die Thematik der grossen Forschungs- und Sammlungsreisen der Aufklärung auf. Die hohe Wertschätzung der Pflanzen in der asiatischen Kultur griff auf die Adelshäuser in Europa über. Es wurde viel investiert in seltene Exemplare und Expeditionen. Furchtlose Pflanzenjäger  (Orchideenjäger) erhielten den Auftrag nach sehr seltenen Arten zu suchen oder neue zu entdecken. Einzelne Expeditionen sind gut dokumentiert Beschrieben und geben einen Einblick in diese Zeit.Ein weiterer Bereich des Buches richtet sich den berühmtesten Sammlerinnen und Sammlern und Importeure der Neuzeit.  Der Schluss des Buches widmet sich herausragenden Sammlungen der Gegenwart auf der ganzen Welt. Frankreich, Grossbritanien, Nord-, Süd- und Mittelamerika, Asien und Fernost.Für Personen, die einen Einblick ins ganze Universum der Orchideen haben wollen, ist es ein gutes umfassendes Werk. Personen, die konkrete Pflegetipps erwarten, wie sie z.B. Thrips an ihrer Schmetterlingsorchidee bekämpfen sollen, ist es eher ungeeignet.