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Hitzewelle und hohe Ozonbelastung - Gartenarbeit nur am frühen Vormittag

03.07.2015 - Gemäss den Prognosen von Meteo Schweiz kommt auf die Schweiz eine Hitzewelle zu, die länger anhalten könnte. Das Bundesamt für Umwelt BAFU beantwortet die häufigsten Fragen zum aktuellen Zustand der Luft, der Fliessgewässer und zur Waldbrandgefahr.

1. Kann sich aufgrund der gegenwärtigen Witterung eine Trockenheit entwickeln wie 2003?

Im Extremjahr 2003 war es bereits in der ersten Jahreshälfte ausserordentlich warm und trocken. Zu Beginn dieses Sommers war es hingegen regnerisch. Zwar erlebte die Schweiz einen insgesamt warmen und gebietsweise niederschlagsreichen Juni. Sehr heiss und sonnig ist es aber erst seit einigen Tagen. Die Wasserspeicher sind insgesamt recht gut gefüllt, deshalb ist die Ausgangslage diesbezüglich einiges besser als 2003. Die Grundwasserstände bewegen sich in normalem bis überdurchschnittlichem Rahmen. Ob sich eine Trockenheit entwickelt, hängt von der meteorologischen Situation der nächsten Wochen ab. Und: Hitze bedeutet nicht unbedingt Trockenheit.Infoplattform Trockenheit, die im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 61 (NFP61) entstanden ist:

2. Wie ist die aktuelle Situation bezüglich des Ozons?

Sonnige Perioden ohne Wind führen zu einer hohen Ozonbelastung. Vielerorts werden dann die in der Luftreinhalteverordnung festgelegten Grenzwerte überschritten. Diese Grenzwerte legen die Schwelle fest, bis zu der die Belastung nicht schädlich ist für Gesundheit und Umwelt.

Die Karte zeigt die aktuellen Werte des Nationalen Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe (NABEL) sowie von städtischen und kantonalen Luftreinhaltefachstellen.

3. Sind die aktuellen Ozonwerte gefährlich für die Gesundheit?

Eine zu hohe Ozon-Konzentration kann Schleimhaut-Reizungen auslösen (Augenbrennen oder Halsreizungen), Symptome im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen verstärken und die Lungenfunktion vermindern. Diese Auswirkungen verschwinden in der Regel wieder, wenn die Ozonbelastung zurückgeht. Um diese negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu verkleinern, empfiehlt das BAFU, intensive körperliche oder sportliche Betätigung in jenen Stunden zu vermeiden, während denen die Belastung am höchsten ist, also vom Mittag bis am Abend. Besser sind solche Aktivitäten am Vormittag, wenn die Ozonwerte tiefer sind. Eine allgemeine Empfehlung, nicht hinaus zu gehen bei erhöhten Ozonwerten, ist nicht angebracht.

4. Haben die hohen Temperaturen einen Einfluss auf die Gewässer?

Die momentane Periode mit starker Sonneneinstrahlung führt zu steigenden Wassertemperaturen in den Gewässern. Diese liegen für die Fliessgewässer im Mittelland momentan leicht über dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Beim vorhergesagten Sommerwetter der kommenden Tage werden die Temperaturen weiter ansteigen. Flüsse, die durch die Schneeschmelze und Gletscher gespiesen werden, bleiben generell kühler. Sehr hohe Temperaturen können bei Fischen zu Stresssymptomen führen und sie anfälliger machen für Krankheiten. In solchen Fällen können entsprechende Massnahmen ergriffen werden.

5. Wie steht es mit dem Wasserstand der Fliessgewässer?

Die Wasserstände und Abflüsse der Schweizer Gewässer sind zurzeit auf normalem Niveau. Die Pegelstände dürften in den nächsten Tagen leicht sinken. In den Flüssen, die durch die Gletscher gespiesen werden, sind die Abflüsse generell leicht überdurchschnittlich. Generell reagieren kleine und mittlere Fliessgewässer (ohne Gletscherspeisung) schneller auf ausbleibende Niederschläge und Temperaturschwankungen.

6. Ist die Waldbrandgefahr gross?

Die Waldbrandgefahr nimmt mit der warmen und trockenen Witterung zu. Der Bund und die Kantone verfolgen die Wetterentwicklung und den Zustand des Waldes besonders aufmerksam. Falls sich die trockene Wetterlage über eine längere Periode ausdehnt und sich die Lage im Wald verschärft, können die Kantone bestimmte Massnahmen ergreifen.

Mehr Informationen zur aktuellen Waldbrand-Gefahrenlage in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein, sowie Verhaltensempfehlungen sind zu finden unter www.waldbrandgefahr.ch. Beim Umgang mit Feuer im Freien ist immer Vorsicht nötig.

7. Wo kann ich mich übersichtlich über die Gefahrenlage informieren? Wo gibt es Verhaltenstipps?

Auf der Internetplattform www.naturgefahren.ch bieten die Naturgefahrenfachstellen des Bundes eine aktuelle Übersicht über die Gefahrenlage, zum Beispiel über Waldbrandgefahr und die Hitzesituation, aber auch über Gewitter oder Hochwasser. Ergänzt werden diese Informationen mit Verhaltensempfehlungen je nach Lage.

Kontakt: info@bafu.admin.ch

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