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Streik der Schaffhauser Gärtnerinnen und Gärtner

Am  3. Juli 2013 haben rund 80 Berufsleute in Schaffhausen ihre Arbeit niedergelegt und mit Flugblättern auf ihre Anliegen aufmerksam gemacht. Sie wehren sich gegen Tieflöhne  für GartenarbeiterInnen, die bei 3450 Fr/Mt. liegen. Hintergrund des Streiks sind erfolglose Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband JardinSuisse.
Bild: Gärtner beim Hecken schneiden (Einstein2)

Der Konflikt zwischen der Gewerkschaft Unia und dem Arbeitgeberverband JardinSuisse dauert schon länger: Nach drei Sitzungen verabschiedenten sich die Arbeitgeber von weiteren Gesprächen. Es seien keine Verhandlungen möglich, weil Unia nicht von ihren Positionen abrücke.

Aus Sicht der Unia haben die Arbeitgeber die Verhandlungen grundlos verlassen, meinte Lorenz Keller, Mediensprecher der Unia Zürich-Schaffhausen. Über die Tatsache, dass in der Grünen Branche zu tiefe Löhne bezhalt werden, waren sich die Verhandlungspartner anfänglich einig. Wie diese Situation verbessert werden soll, darüber scheinen die Meinungen weit voneinander entfernt zu liegen.

Nach den gescheiterten Verhandlungen hatte die Unia mit Kampfmassnahmen gedroht, falls kein Vertrag zustande käme.
JardinSuisse stellt sich in einem Communiqué unter dem unsäglichen Titel, „Der Mörder ist immer der Gärtner“, auf den Standpunkt, dass der GAV noch bis Ende 2014 mit dem Sozialpartner Grüne Berufe Schweiz (GBS) bestehe. Es sei deshalb nicht angezeigt, in irgendwelche Verhandlungen einzusteigen. Umso mehr, da die Arbeitgeber von der Unia ohnehin als Sündenböcke hingestellt würden.

JardinSuisse als Arbeitgeber-Vertretung der Grünen Branche scheint mit dem üblichen harten Verhandeln zwischen den Sozialpartnern überhaupt nicht vertraut. Die Reaktionen fallen jeweils so aus, als ob es sich um persönliche Beleidigungen handelte. JardinSuisse ist es lieber, wenn "weichere“ Partner gegenübersitzen. Das bringt zwar keine wirklichen Verbesserungen und führt dazu, dass gärtnerische Berufe zunehmend unattraktiver werden. Hauptsache die Herren gehen vom Tisch und sagen: „Wir bestimmen wo es lang geht!“ Zeitgemäss und Zukunftsweisend? Wohl nicht.

 

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