Mit der neuen Pflanzenschutzmittel-Linie (Resolva) will Maag (Syngenta) den Hobby-Gärtnerinnen das Leben erleichtern. Dass drei der angepriesenen Mittel für Bienen giftig und für die Umwelt gefährlich (Wasserorganismen) sind, steht im Kleingedruckten. Zeit für grossgedruckte Warnungen wie auf Zigarettenpackungen, meint garten.ch.
(Bild Steffen Banhardt)
Die Firma Maag (Syngenta) ist mit ihren Pflanzenschutzmitteln in Gärtnereien und Hobbymärkten sehr präsent. In ihrem Newsletter preist das Unternehmen die neuen Mittel - oder besser die neue Verpackung alter Mittel an: "Für Pflanzenliebhaber (an), die es gerne einfach haben". Praktische Spraydosen und Granulate, die gleich aus der Verpackung, unverdünnt angewendet werden können.
Doch, was das Unternehmen nur im Kleingedruckten schreibt: Drei der Produkte aus der Resolva-Linie gefährden die Umwelt und sind giftig für Bienen (Wirkstoffe Thiametoxam, Lambda Cyalothrin). Zwei der Produkte sind auch für Menschen giftig (Lambda-Cyalothrin in Mitteln gegen Ameisen). Das realisieren wahrscheinlich die wenigsten Käufer und Anwenderinnen.
Wenn Sie das Leben von Bienen und anderen Nützlingen schützen möchten, lesen Sie die Packungsanleitungen mit einer Lupe genau durch und suchen Sie nach alternativen Lösungen. Die gibt es, auch wenn sie manchmal nicht so einfach zu handhaben sind wie ein Spray oder ein Granulat.
Die beiden Unternehmen Syngenta und Bayer sind europaweit unter Druck geraten, weil sie Produkte mit Wirkstoffen verkaufen, die als Bienengifte bekannt sind. Darunter vor allem Produkte, die Wirkstoffen aus der Gruppe der Neonicotinoide enthalten. Diese können bei Bienen zu einer Störung des Nervensystems führt. Das hat negative Auswirkungen auf ihre Orientierungssinn und ihre Fortpflanzung.
Während sich zahlreiche EU-Staaten über ein Verbot von Neonicotinoiden Gedanken machen, übt sich die Schweiz in Zurückhaltung. Multinationale Unternehmen scheinen hier unter Heimatschutz zu stehen.
Verbote sind eine Sache, eine (lesbare) Deklaration inklusive einer Warnung, ist eine andere Sache. Unser Vorschlag: Pflanzenschutzmittel müssen grösser gedruckte Warnungen enthalten. Bienengifte sollten ähnliche Warnungen enthalten, wie sie auf Zigarettenpackungen zu lesen sind. Auf Herbiziden (Unkrautvertilgungsmitteln) soll deutlich stehen, wo die Mittel nicht eingesetzt werden dürfen (Wege, Plätze, Dächer, Terrassen, entlang von Gewässern).
Einen etwas anderen Weg schlagen englische Gartencenter ein: Sie haben sämtliche bienengiftigen Pflanzenschutzmittel aus ihren Sortimenten entfernt.
Im folgenden eine Auswahl problematischer Pflanzenschutzmittel von Syngenta und Bayer:
Thiametoxam:
Actara G (Thiametoxam)
Resolva Granulat
Imidacloprid:
Provado Garden, Provado Sticks (Imidacloprid)
Calypso (Thiacloprid)
Lambda-Cyalothrin:
Resolva Spray gegen Schädlinge (Lambda Cyalothrin)
Kendo Spray
PS: Aktuell veröffentlicht Syngenta die Umsatzzahlen des Konzerns: Weltweit wurde ein Umsatzsteigerung von 6 % erziehlt. Höher als beim Saatgut (5%) liegt die Steigerung bei der Crop Protection (9%), also beim Pflanzenschutz. Die lukrativsten Märkte liegen in Europa, Afrika und im Mittleren Osten mit einer Steigerung von 10 %.
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