Auch wenn die vorgeschriebenen Dosierungen von Pflanzenschutzmitteln eingehalten werden, kann sich die Spritzbrühe für Frösche als tödlich erweisen (20-100%). Diese erschreckende Tatsache fanden Forschende der Universität Koblenz-Landau heraus.
Foto: Grasfrosch / Guido Gerding
Amphibien gehören zu den weltweit am meisten gefährdeten Wirbeltieren. Das hat unter anderem mit der Zuwanderung neuer Arten, dem Verlust von Lebensräumen, Klimaerwärmung und zunehmender UV-Strahlung zu tun.
Dass aber auch Pflanzenschutzmittel einen derart krassen Einfluss auf Frösche haben, erfuhren Forschende der Universität Koblenz-Landau. Sie testen sieben Pflanzenschutzmittel (Herbizide, Fungizide, Insektizide), die offiziell zugelassen sind und brachten diese Mittel in den vorgeschriebenen Dosierungen aus. Mit krassen Folgen für die Frösche: teilweise starben bis zu 100% junger Frösche (Grasfrösche) eine Stunde nachdem die Spritzbrühe ausgebracht worden war.
Bis anhin war man bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln davon ausgegangen, dass Amphibien ähnlich reagieren wie Vögel und Kleinsäuger. Wie es aussieht, scheint aber die Haut von Amphibien viel empfindlicher, so dass chemische Mittel direkt aufgenommen werden. Wie es aussieht, sind es aber nicht ausschliesslich die Wirkstoffe der Mittel sondern auch Hilfsstoffe, welche den Tod der Amphibien verursachen.
Die Forschenden sehen dringenden Handlungsbedarf, denn die Resultate seien doch erschreckend. Seitens der Anwenderinnen/Anwender aus Landwirtschaft und Gartenbau bestehe schliesslich ein Interesse, Amphibien als nützliche Tiere möglichst zu schützen und zu fördern.
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