Noch 2011 war Biobutter in der Schweiz Mangelware. Bereits ein Jahr später waren Ende 2012 400 Tonnen Biobutter zuviel auf dem Markt. Deshalb wird nun die teure Biobutter abklassiert. Da steht die Konsumentin ratlos da...
Bild: NCI Visuals
Weil gute Biomilch in den letzten Jahren besonders in den Sommermonaten knapp war, gingen die Schweizer Verarbeiter und die Biomilch-Handels-Organisationen auf die Suche nach mehr Milchproduzenten. Die Preise waren gut, deshalb brachten mehr Bauern Biomilch auf den Markt. Nun war plötzlich Milch im Überfluss vorhanden und somit fielen die Preise - wohlverstanden: für die Bauern. (Bis hierhin stimmen die Wirtschaftstheorien vom freien Markt noch einigermassen.)
Aus dieser Milch wurde jede Menge Bio-Butter produziert. Viel zu viel, denn die Konsumentinnen kauften ja nicht plötzlich viel mehr Bio-Butter, da die Endverkaufspreise kaum und wenn, dann minim gefallen sind.
Insgesamt waren es Ende 2012 400 Tonnen Butter zuviel, auf denen die vereinigte Arbeitsgruppe mit Vertretern der Produktion, der Verarbeiter und des Detailhandels sass. (Warum sind eigentlich keine Konsumentinnen-Vertreter dabei?) Sie wollten den Butterberg ins Ausland abschieben. Da aber der konventionelle Buttermarkt derzeit keine Überkapazitäten produziert hat, bleibt die Bio-Butter im eigenen Land und wird zu konventioneller Butter abklassiert.
Als Konsumentin fragt man sich, weshalb es wohl nicht möglich ist, Bio-Butter dann spürbar zu verbilligen, wenn es besonders viel auf dem Markt hat. Würde das etwa den überteuerten Bio-Markt ins Wanken bringen?
Und was rät Bio-Suisse den Konsumierenden? Die Organisation empfiehlt, möglichst viel vom Butterberg in eine "Tarte-Tatin mit Knospe-Butter (...)" zu stecken...
(Quelle: BioSuisse Newsletter; Kommentar Redaktion)
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