Wenn der Herbst älter wird und sich der Winter ankündigt, ist es Zeit, im Garten noch einmal aktiv zu werden: Die imposanten Dahlien, die uns den gesamten Sommer über erfreut haben, wünschen sich nun unsere Aufmerksamkeit. „Die Exotinnen sind nicht winterhart und sollten daher nach dem ersten Nachtfrost aus der Erde geholt werden“, rät Jacqueline van der Kloet.
Die niederländische Gartenarchitektin weiss, dass es vielen Gartenbesitzern schwerfällt, die ersten eisigen Nächte abzuwarten. Die Angst, den Knollen könnten die Minustemperaturen schaden, ist gross. Doch Geduld und vor allem der Nachtfrost sei wichtig, damit die Dahlien ihr Wachstum einstellen. „Nimmt man sie zu früh aus dem Boden, wachsen sie einfach weiter und erschöpfen sich.“
Wie muss ich Dahlien überwintern?
Als Knollengeophyten lagern Dahlien ihre Nährstoffe in ihren Wurzeln ein, die sich dann im Laufe des Sommers zu länglichen Knollen verdicken. Diese sind als Speicherorte für den Neuaustrieb in der nächsten Gartensaisonwichtig. Allein aus ihnen entwickeln sich noch keine neuen Dahlien. Dafür braucht es die Knospen, die am Herz der Pflanze zwischen den Stängeln des Vorjahres sitzen. In Bezug auf ihre Form unterscheiden sich die Wurzeln der einzelnen Sorten teilweise deutlich. Manche erinnern an Birnen, andere zeigen lange dünne „Finger“ und wieder andere – der Grossteil – entwickeln eher möhrenförmige Knollen. Doch egal, wie sie aussehen: Beim Ausgraben sollten sie keinesfalls verletzt werden. „Zum Bergen der Dahlienknollen nimmt man am besten eine Grabegabel zu Hilfe, um die Kraftpakete – die jetzt erheblich grösser, dicker und auch schwerer als bei der Pflanzung im späten Frühjahr sind – aus dem Boden zu bekommen“, rät Carlos van der Veek, Blumenzwiebelexperte von Fluwel. „Wichtig ist aus diesem Grund, das Loch gross genug auszuheben. Denn wird die Knolle beschädigt, macht es sie anfälliger für Fäulnis und Austrocknung.“
Wie bereite ich die Dahlien-Knollen für die Überwinterung vor?
Erst anschliessend schneidet man die Stiele der Pflanze einige Zentimeter über der Knolle ab und entfernt grob die Erde. „Hier sollte man nicht zu gründlich vorgehen und besser kein Wasser zu Hilfe nehmen!“, betont van der Veek. „So reizt man die Dahlienhaut nur unnötig. Ausserdem bilden Schmutz und Sand einen natürlichen Schutz. Zu saubere Knollen trocknen während der Lagerung ebenfalls schneller aus.“ Anschliessend kommen die Kraftpakete entweder in eine Kiste mit Holzspänen oder man umwickelt sie mit Zeitungspapier und bewahrt sie in einer Plastiktüte auf. Aber Achtung: Bei letzterem bitte unbedingt darauf achten, dass die fingerähnlichen Knollen noch ausreichend Luft bekommen. Als Überwinterungsort empfiehlt sich ein Raum, der frostfrei und trocken ist. Zugluft sollte vermieden werden. Die ideale Temperatur beträgt fünf Grad Celsius. „In der Regel sind der Keller oder die Garage gut geeignet“, so van der Veek von Fluwel.
Nach der kalten Jahreszeit
So überwintern die Dahlien die nächsten Monate, bis die Gefahr von Bodenfrost im Garten vorbei ist – zumeist ist das im Mai der Fall. Wer schon früher aktiv werden möchte, kann die Sommergewächse aber auch bereits ein bis zwei Monate vorher im Haus vorziehen. So verschafft man den Pflanzen einen erheblichen Entwicklungsvorteil und kann sich deutlich früher an Blüten erfreuen. „Im Laufe des Winters sind die Knollen gehörig geschrumpft“, erklärt der Niederländer. „Das ist aber nicht schlimm! Entdeckt man neue Triebe rund um den abgeschnittenen Stiel, sind sie gesund und können gepflanzt werden.“ Weitere Informationen zur Pflege von Dahlien sowie ein breites Sortiment an Blumenzwiebeln und Knollen gibt es auf www.fluwel.de. Dort ist auch das Buch „Zwiebel-Bibel“ von Jacqueline van der Kloet erhältlich, in dem die Expertin Tipps für die Gestaltung mit Zwiebelblumen und Stauden gibt.
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