Lust auf Garten - Planen, pflanzen, pflegen - Tipps für Einsteiger und erfahrene Gärtnerinnen

Der Ratgeber listet, ordentlich gegliedert, auf, was rund um den Garten (oder auch nur Balkonien) berücksichtigt werden sollte, damit es denn auch wirklich erfolgversprechend spriesst und üppig grünt. Er will nicht in einem Zug von A - Z durchgelesen werden (der Kopf dürfte einem sonst vielleicht brummen, ob all der dargebotenen Information), sondern er darf konsultiert werden, wenn es gerade nötig ist. Vielleicht nur schon, um Ideen zu sammeln betreffend Planung oder Änderung eines Gartens. Vielleicht als Entscheidungshilfe beim Aussuchen von geeigneten Stauden oder Sträuchern. Oder wenn Fragen auftauchen zum Boden, zum Giessen oder Düngen. Bei akuten Problemen, wenn Pflanzen krank werden oder sich invasiv verhalten, wenn es Ärger gibt mit dem Nachbar oder wenn der Dickmaulrüssler sich breit macht. Das Buch vermittelt breites Garten-Grundwissen, da ist es klar, dass Spezialinteressen (z.B. für Stauden!) nicht vertieft werden können. "Lust auf Garten" ist demnach geeignet für Einsteiger/innen, erfahrene Gärtner werden kaum Neues erfahren. Oder vielleicht doch: Kennen wir zum Beispiel alle das 2005 neu eingeführte Giftgesetz mit der Abschaffung der bisherigen Giftklassen und die seither gültigen neuen Gefahrensymbole auf den Chemikalien, die wir in Haus und Garten anwenden? Elisabeth Jacob, ausgebildete Gärtnerin und Journalistin BR, war von 2005 bis 2010 Redaktorin von Vivace und ist verantwortlich für die Inhalte von www.garten.ch. Mir hat gefallen, dass sie sich in dem Buch generell für umweltfreundliche Lösungen stark macht und eher gegen die chemische Keule argumentiert. Sie plädiert auch gegen verkrampften Perfektionismus im Garten, für laisser vivre. Ein Beispiel: "Wer akzeptiert, dass ein Garten nur beschränkt "gezähmt" werden kann, […] wird Freude haben an seinem Flecken Grün." (S. 25) Im Anhang gibt es Buchtipps zur weiterführenden Lektüre und viele Links zu nützlichen Websites. Schade wird der gute Text vom Bildmaterial nur ungenügend ergänzt und illustriert. Verena Hadorn (Die Rezension ist in der Zeitschrift Vivcae, der Vierteljahresschrift der Gesellschaft Schweizer Staudenfreunde (GSS) erstmals erschienen.)