Grüne Fassaden und Dächer selberbauen

Dieser Trend macht nicht nur graue und verglaste Häuserschluchten attraktiver, begrünte Gebäude werden seit langem auch von Städteplanern gefordert, wenn es um die Verbesserung der Luftqualität, des Stadtklimas und des allgemeinen Wohlbefindens der Bürger geht.

Es sind aber längst nicht nur die grossen, aufsehenerregenden Architekturprojekte, mit denen sich mehr Vegetation in den urbanen Raum bringen lässt. Für Hausbesitzer, die sich für Dach- und Fassadenbegrünungen interessieren, es aber gern eine Nummer kleiner und auch preiswerter hätten, hat das schwäbische Unternehmen Helix praktische modulare Systeme im Programm, mit denen sich Gestaltungsideen jeder Grössenordnung relativ einfach umsetzen lassen. Für die Montage ist nur ein bisschen handwerkliches Geschick erforderlich, Vorkenntnisse braucht es nicht.

Vertikale Gärten

Ob man die unattraktive Wand einer Garage verschönern möchte, einen asphaltierten Hinterhof in eine Freiluftoase verwandeln will oder sich einfach im Sommer mehr Blumenvielfalt auf dem Balkon wünscht, mit 'Helix PlantBox' können fast überall und innerhalb kürzester Zeit artenreiche, vertikale Gärten an Gebäudefassaden entstehen. "Ein PlantBox Modul besteht aus mehreren Kunststoffteilen, die sich nach Anleitung ganz einfach zusammenstecken lassen. Sie haben dann eine Grösse von 60 mal 20 Zentimetern und sind 15 Zentimeter tief", erläutert Gartenbauingenieurin Juliane Petersohn von Helix. "Steht die unterste Einheit in Waage, kann anschliessend problemlos bis in die gewünschte Höhe gestapelt werden. Auch in der Breite ist das Stecksystem durch kleine Verbindungsklammern beliebig und einfach erweiterbar. Damit der vertikale Garten ausreichend Halt hat, werden jedes dritte Modul sowie die obersten und untersten mit dem Mauerwerk oder einer tragenden Unterkonstruktion verschraubt. Zum Befüllen der PlantBox verwendet man am besten eine handelsübliche, strukturstabile Kübelpflanzenerde. Das ist an Vorarbeiten eigentlich schon alles! Nun kann man mit dem Bepflanzen beginnen." Farne und Ziergräser, Stauden wie Geranium und Heuchera, duftende Halbsträucher wie Lavendel … es gibt eine grosse Anzahl an Gewächsen, die sich für eine Fassadenbegrünung eignen.

Bei der Auswahl sollte allerdings unbedingt darauf achten, dass sie zu den jeweiligen Standortbedingungen passen, ob die Pflanzen es beispielsweise eher sonnig oder schattig mögen. Damit der vertikale Garten auch im Winter ein echter Hingucker ist, empfiehlt es sich ausserdem, einen Teil immergrüne Arten zu integrieren. Wer möchte, kann die neu gewonnene Gartenfläche übrigens auch nutzen, um den eigenen Speiseplan zu bereichern: Kräuter, Erdbeeren, Salat und vieles mehr gedeiht hier ebenfalls hervorragend. Dank Wasserstandsanzeiger und -tanks sollte die Versorgung der Fassadenbegrünung selbst für Menschen, die nicht den "grünsten Daumen" besitzen, kein Problem sein. Gegossen wird über die Öffnungen an den obersten Modulen. Da die einzelnen Boxen beim Stapeln miteinander verbunden wurden, verteilt sich das Wasser von hier ganz gleichmässig. Noch einfacher geht es, wenn man einen Schlauch mit Zeitschaltuhr an das System anschliesst. Das reduziert den Pflegeaufwand auf ein absolutes Minimum.

On Top

Entwickelt wurde ‘Helix GrünDach' ursprünglich für kleine Areale, wie etwa die Dächer von Vor- und Anbauten, Garagen oder Mülltonneneinhausungen. Da das modulare Kassettensystem alle deutschen Baunormen erfüllt, kann es aber auch auf weitaus grösseren Flächen zum Einsatz kommen. Flachdächer und Dächer mit einer Neigung von bis zu 25 Grad lassen sich damit schnell und sicher begrünen. Die einzelnen Module haben eine Grösse von 58,8 mal 38,8 Zentimetern und sind acht Zentimeter hoch. Sie bringen alles mit, was für eine extensive Dachbegrünung benötigt wird: einen Regenwasserspeicher, der bis zu 38 Liter pro Quadratmeter fasst und überschüssiges Nass zuverlässig ableitet, sowie eine Substratschicht mit optimaler Drainagefunktion, die dafür sorgt, dass auch bei Starkregen das Gewicht des Gründachs nicht auf mehr als 75 Kilogramm pro Quadratmeter ansteigt. "Anders als bei PlantBox sind die GrünDach Kassetten bei der Lieferung bereits mit Pflanzen bestückt, die mit den sehr wechselhaften Klimabedingungen, wie sie auf Dächern herrschen, gut zurechtkommen", so Petersohn. "Zur Wahl stehen eine Zusammenstellung von 15 unterschiedlichen, bodendeckenden Sedum-Arten sowie ein Mix, bei dem diese mit niedrigwachsenden, trockenheitsresistenten Blühstauden kombiniert werden.

Beide Varianten bieten fast das ganze Jahr über Farbe, benötigen kaum Pflege und müssen nur in Ausnahmesituationen – bei sehr langandauernden Trockenperioden – gegossen werden." Bevor die Kassetten aufs Dach kommen, kann es sinnvoll sein, die Fläche mit einer Wasserschutzfolie und einem wurzeldichten Schutzvlies auszulegen. Weitere Vorarbeiten sind aber nicht notwendig. Anschliessend werden die Module einfach nebeneinander platziert und ähnlich wie Klicklaminat miteinander verbunden. Damit ein Dach bis zum Rand bestückt werden kann, lassen sie sich bei Bedarf problemlos in drei kleinere Teile zerlegen. Da ‘Helix GrünDach‘ bereits bei der Lieferung eine dichte Vegetationsschicht zeigt, verwandelt sich tristes Grau so quasi im Handumdrehen in eine ansehnliche Grünfläche.

Nachhaltigkeit vertikaler Gärten

"Der Nachhaltigkeitsgedanke spielt sowohl bei PlantBox als auch bei GrünDach eine grosse Rolle. Bei beiden Systemen werden die robusten und langlebigen Module komplett aus recyceltem Kunststoff hergestellt und sind witterungs- und UV-beständig. Bestellt werden können sie im Internet unter www.helix-pflanzen.de. Die Lieferung erfolgt in Deutschland versandkostenfrei innerhalb einer Woche", erklärt die Gartenbauingenieurin und hat noch einen Tipp, wie man Geld sparen kann: "Auf kommunaler Ebene gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten für Dach- und Fassadenbegrünungen. Erkundigen Sie sich unbedingt in ihrer Stadt oder Gemeinde danach, denn das kann sich wirklich lohnen!"

Helix