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Gartentrends 2018

Nachdem in den vergangenen Jahren der Garten als Erweiterung des Wohnraums verstanden und entsprechend gestaltet wurde, wird in den kommenden Jahren der Natur wieder mehr Spielraum zugestanden. Durch die technologische Entwicklung expandieren allerdings Sensoren und Roboter im neu gewonnen Naturraum. Gesellschaftliche Strömungen wie die Frage nach Nachhaltigkeit, Achtsamkeit, Biodiversität und urban gardening prägen die Gestaltungs- und Entwicklungsideen in Gärten und auf Terrassen.

Garten Trend Technikunterstützung - Automatisierung Robotik Sensorik

Besonders spannend dürfte die Verquickung des Internet der Dinge mit dem technischen Equipment, das für die Kultivation von  Gehölze, Obst, Blumen und Gemüse zum Einsatz gelangt. Die Automatisierung der Gartenarbeit fällt bei den urbanen Stadtgärtnerinnen und Stadtgärtnern auf fruchtbaren Boden. Autarke Bewässerungssysteme, Rasenmäher Roboter, Sensoren, die Daten an Apps auf dem Smartphone liefern und Informationen über den Zustand der Pflanze darstellen erleichtern den Zugang zur Natur. Grosses Potenzial besteht bei den Robotern. Jätrobotern, die in der Landwirtschaft getestet werden, eröffnen sich im Privatgarten ein weiteres Feld. Warum soll ein Rasenmäher Roboter nicht zugleich Unkraut aus meinem Rasen entfernen? Drohnen könnten schädliche Insekten jagen und vernichten. Wischroboter würden im Herbst Laub von allen Flächen entfernen. Hier stehen wir erst zu Beginn einer spannenden Entwicklung.

Bild Gardena: SILENO City für kleine Rasenflächen bis 500m2

Trend Individualismus – der persönliche Garten

Das Bewusstsein, dass der Garten eine persönliche Note haben kann, wird durch den ausgeprägten Individualismus in unserer Gesellschaft verstärkt. Die Tage der uniformen Einfamilien- und Mehrfamilienhaus Gärten sind gezählt. Zahlreiche Beispiele, wie Brachen in Städten grün gestaltet werden können, motivieren zur Veränderung. Da in einem Garten viele verschiedene Materialien für Wege, Plätze, Mauern, Sitzgelegenheiten, Sichtschutz, Stauden, Gehölze, Grünflächen etc. gelangen, ist eigentlich jeder Garten ein Unikat. Die grösste Herausforderung für die Leute wird sein einen Überblick über die Vielfalt zu bekommen und gemäss den eigenen Vorlieben eine geeignete Auswahl zu treffen.

Bild garten.ch: Vielfältige Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten

Trend Biodiversität

Rasen und Hecken als alleinige pflanzliche Gestaltungselemente eines Privatgartens bekommen Konkurrenz durch Blumenrasen, Blumenwiesen, Staudenrabatten und einheimische Pflanzen. Langsam etabliert sich auch das Bewusstsein, dass zwischen der Bepflanzung des Gartens und der darin lebenden Fauna ein unmittelbarer Zusammenhang besteht. Wer ein Wildbienenhotel aufstellt wird über kurz oder lang mit der Frage konfrontiert, welche Nahrungsangebote im Garten für die Insekten existieren. Mit dem vergrössern der Insektenpopulation schafft man ein Nahrungsangebot für Sing- und Gartenvögel. Mit geeigneten Nistplätzen gelingt es diese im eigenen Garten anzusiedeln. 
 

Bild garten.ch: Stauden anstelle von Rasen

Trend Insekten

Im vergangenen Jahr haben Studien über den starken Rückgang der Anzahl und der Vielfalt der Insekten manche Leute aufgeschreckt. Mit naturnahen Gärten und geeigneten Pflegemassnahmen lässt sich die Vielfalt und die Grösse der Population wirkungsvoll erhöhen. Bereits mit kleinen Flächen, ein paar geopferten Quadratmetern Rasen, lässt sich die Situation verbessern. Grünflächen, die nicht viel begangen werden, bepflanzt man besser mit Blumenrasen oder Blumenwiesen. Grünflächen, die gar nicht betreten werden müssen, bepflanzt man mit geeigneten Stauden. Über das Jahr verteilt eignen sich folgende Pflanzen: Immergrün (Vinca), Akelei (Aquilegia), Kugeldistel  (Echinops), Sonnenhut (Echinacea), Salbei (Salvia), Skabiose (Scabiosa), Thymian (Thymus), Verbene (Verbena), Pfefferminze (Mentha), Sedum (Sedum), etc.. Am besten startet man mit einer breiten Pflanzenauswahl. Von den Pflanzen, die sehr stark von Insekten besucht werden, pflanzt man weitere Exemplare.

Bild garten.ch: Insekten auf Stauden

Trend urban gardening urban farming

In vielen brachliegenden Hinterhöfen, Terrassen, Flachdächern und Balkonen steckt Potenzial zur Bepflanzung mit Kräutern, Gemüse, Obst, Blumen und Gehölzen. Upcycling unterschiedlicher Materialen zur Gestaltung vertikaler Gärten und Pflanzgefässen steht oftmals am Ursprung der urbanen Gartenaktivitäten. Nachdem lange Küchenkräuter im Vordergrund standen, rücken zunehmend Gemüse, Stauden und sogar Obst und Beeren in den Focus der Stadtgärtnerinnen und Stadtgärtner. Weiter wird experimentiert, ob es neben dem klassischen Gemüse noch weitere Pflanzen gibt, sogenannte Edibles, deren einzelne Teile man essen könnte. Urban Farming fokussiert auf grössere Flächen. Oftmals kommen Hydroponik (Gemüsebau ohne Boden) zum Einsatz. Ergänzt wird diese oftmals mit einer Aquakultur von Fischen.  Aquaponik als eine Kombination von beiden ergibt einen sinnvollen Stoffwechsel Kreislauf. Der Wasserkreislauf pumpt die Fäkalien der Fische in die Gemüsefarm. Das rücklaufende Wasser führt Pflanzenteile und organisches Material mit, das wiederum von den Fischen gefressen wird.

Bild garten.ch: Upcycling alter Fernsehen als Minigewächshaus

Trend Nano Gärten

Die Natur ist so konstruiert, dass sie bereits kleinste Ritzen und Flächen mit Pflanzen besiedelt. Am Anfang stehen Algen und Moos. Sie siedeln sich bei genügend Feuchtigkeit auf diesen Flächen an und bilden erste Spuren von Humus. Höhere Pionierpflanzen folgen, Farne, Stauden oder Gehölze. Diese Kleinstflächen muss man aber nicht nur der Natur überlassen. Durch gezielte Eingriffe lassen sich diese ebenfalls gestalten und entwickeln.
Durch Befüllen von Felsenritzen mit kleinen Samen von Steingartenpflanzen entsteht ein Nanogarten. Mittels Bepflanzung von Trockensteinmauern und kleinen Gefässen wachsen kleinste Gärten.

Bild garten.ch: Blumensamen in Felsritze

Bild garten.ch: Moos auf Bruchsteinmauer

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Pflanzen - deutsch: 
Pflanzen - botanischer Name: 

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Selbstversorgergarten

In den Zeiten von CO2 Einsparung und Schadstoffbelastung werden mir Gemüse aus dem eigenen Garten immer wichtiger. Biologisch, kurze Transportwege und maximale Frische. Das schmackhaftesten Karotten kommen frisch aus meinem Garten.