Was wird ab der Saison 2012 in den Gärtnereien und Gartencenter an neuen Stauden und Gehölzen angeboten? Garten.ch hat sich umgesehen und stellt ein paar Neuheiten vor.
Bild: Garten-Hibiskus 'Robert Fleming' / Green Pflanzenhandel
Niedrige Sorten eignen sich gut auf Balkonen, Terrassen und in Gefässen. Erfolgversprechend ist das neue Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis) ‚Lollipop’. Die Art steht in niedrigen Pflanzungen oft etwas schief da, wenn sie nicht eingebettet zwischen höheren Nachbarn wächst. Deshalb wurde eine niedrig wachsende Sorte sehnlichst erwartet. Ein Wermutstropfen für jene, die ‚Lollipop’ auspflanzen und auf die Verbreitung durch Samen hoffen: In der folgenden Generation fällt sie wieder zurück in ihren ursprünglichen hohen Wuchs.
Bild: Patagonisches Eisenkraut (Verbena Bonariensis 'Lollipop')
Beliebt als kurzlebige Stauden in Töpfen sind die Präriekerzen (Gaura lindheimeri). Weisse und rosafarbene Sorten waren bis anhin gern gesehen. Manche oft etwas zu hoch wachsend für die Topfkultur. Die neue Sorte ‚Rose Jane’ mit rosa gerandeten Blüten sieht standfest aus und scheint sich bestens zu bewähren auf Balkon und Terrasse.
Viele Stauden-Phlox-Sorten (Phlox Paniculata-Grp) müssen im Garten gestützt oder im Vorsommer geschnitten werden. Die weissblühende Sorte ‚Dwarf White’ wächst niedrig und benötigt keinen Halt.
Bild: Garten-Hibiskus 'Fireball' / Green Pflanzenhandel
Eine imposante Staudenneuheit gelangt in diesem Jahr (2012) in die Gartencenter und Staudengärtnereien der Schweiz: neue robuste und gesunde Garten-Hibiskus-Sorten (Hibiscus moscheutos). Die Blütezeit liegt zwischen August und Herbstende, doch die Stauden fallen mit ihrem schönen Laub schon früher auf. Sie blühen in Farbtönen zwischen weiss, rosa, karmin- und weinrot – und ihre Blüten sind riesig. Auf die Grösse der Blüten weist die Etikette in originaler Blütenform hin. Bei guter Nährstoff- und Wasserversorgung sollen sie zwischen 20 und 30 cm Durchmesser erreichen. Die Höhe der Sorten variiert bei den niedrigen zwischen 70-80 und 100-120 cm bei den höheren.
Bild: Hortensie 'Invincibelle' (Hortensia arborescens 'Invincibelle')
Hortensien bleiben aktuell
Hortensien (Hydrangea) sind als Blütengehölze (noch immer) im Trend. Die altrosafarbene Hydrangea arborescens ‚Invincibelle’ hat von ihrer Wuchsform her Ähnlichkeiten mit der bekannten, weissblühenden ‚Annabelle’. Die Farbe entzweit: „Man mag sie sehr oder gar nicht. Da gibt es nichts zwischendrin“, davon ist Philipp Meylan, Inhaber der gleichnamigen Baumschule in Renens überzeugt. Eine sehr „englische Hortensie“ sei dies. ‚Invincibelle’ ist eine auffällige Neuheit, die im rechten Umfeld in Szene gesetzt, eine Augenweide sein kann.
Ganz neue Brombeeren
Als Weltneuheit preist Beeren- und Obstspezialist Häberli die neue Brombeere ‚Reuben’ an. Das besondere daran: Die Beeren wachsen an den einjährigen Trieben. Sie können also nach der Ernte bodeneben abgeschnitten werden, wie bei den Herbsthimbeeren. Dadurch erleiden Triebe und Pflanze keine Frostschäden und Rutenkrankheiten werden vermieden. Die Triebe sind stachelig, allerdings nicht so stark wie bei manchen älteren Sorten. Über den Geschmack der Brombeeren kann Friederike Weinert, Verkaufsleiterin, noch keine Angaben machen. „Die Züchtung stammt aus England. Wir hatten bis jetzt leider noch keine Gelegenheit die Früchte zu probieren.“ Gemäss Zürchterangaben werden die Früchte sehr gross (bis 4 cm lang) und seien „so saftig und süss wie die besten Erdbeeren“. Für Häberli wird der Brombeeranbau mit ‚Reuben’ schlicht und einfach „revolutioniert“.
Bild: Zwergkiefer-Kissen (Pinus mugo var pumilio)
Kissen für sonnige Lagen
Ein Zwergkiefer-Kissen ist zwar hübsch, aber erst mehrere davon bilden eine grüne, hügelige Landschaft. So könnte sich Urs Anderegg die Koniferen in einem Garten vorstellen. Die halbrunden, immergrünen Kissen bilden eine solide Struktur und bringen Ruhe in den Garten. „Die Pinus-Kissen sind an sonniger Lage auf durchlässigen Böden viel besser geeignet als Buchs. Sie passen ausgezeichnet in Stein- oder Kiesgärten“, erklärt Anderegg, Geschäftsleiter der Anderegg Baumschulen, Langenthal. Die Zwergkiefern wachsen langsam und sind sehr robust. Sie werden nur einmal im Jahr geschnitten. Das reicht, um ihren langsamen Wuchs in eine ebenmässig, halbkugelige Kissenform zu bringen.
Bild: Rosa 'Novalis'
Neue Rosen für Rabatten
Pflegeleichte Rosen, die sich zu Stauden und Gehölzen eignen und erst noch duften, sind stets gefragt. Als Neuheiten hat Hauenstein an der Oega drei Rosensorten präsentiert. ‚Westpol’ und ‚Westpoint’ stammen vom deutschen Züchter Noack. Beide Sorten sind robust und müssen nicht vorbeugend behandelt werden gegen Pilzkrankheiten. Sie blühen sowohl früh als auch lange (ab Mai bis ca. Oktober). ‚Westpol’ blüht pinkviolett bis hellpurpur und ‚Westpoint’ leuchtet blutorange aus den Rabatten (Höhe zw. 60-80 cm).
Von einer besonderen Farbe ist die Neuheit ‚Novalis’. Die grossen, lavendelblauen Blüten duften stark und sind durch ihre reichliche Zahl und ihre besondere Farbe auffällig. Die Neuzüchtung stammt von Kordes. In Kombination mit anderen Rosen, aber auch in gemischten Rabatten mit Stauden und Gehölzen fügt sich die aparte ‚Novalis’ gut ein.
Text und Bild (wo nicht anders vermerkt): Elisabeth Jacob
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