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Giardina 2013: Aktivität im Garten – aber bitte keine Arbeit!

Zum 15. Mal jährt sich die Giardina. Dieses Jahr steht sie unter dem Motto „Aktivität im Garten – pure Lebensfreude“. Nach dem Lifestyle nun also die Aufforderung, den Garten aktiv zu geniessen.
Bild: Ausgezeichneter Stand der Baumschule Lamprecht /Giardina

Wie sehr das Bedürfnis nach Grün, vor allem auch in den Städten, gestiegen ist, belegte Carlo Vercelli, Geschäftsführer von JardinSuisse an der Medieneröffnung. Den Garten aktiv nutzen, sich in der Freizeit darin beschäftigen, doch nicht etwa darin zu arbeiten, das entspreche den heutigen Bedürfnissen. Auch diene ein Garten heute nicht mehr der Ernährung, aber Naschen sei durchaus erwünscht.

Die Giardina ist für viele Planungs- und Gartenbaubetriebe eine Art Leistungsschau und Plattform, um zu zeigen, was auf Flächen von 25 - 300 Quadratmeter alles möglich ist an Gestaltung, Bauten und Pflanzen. Letztere stehen meistens etwas im Hintergrund, da die frühe Jahreszeit nur eine beschränkte Auswahl ermöglicht.


Ausgezeichnet mit dem Award in Gold für Showgärten: Trüb für Grün.

Pflanzen als Hauptdarsteller

Zwei Gärten haben das Thema Pflanzen besonders stark hervorgehoben. Allen voran der Showgarten „einfach! Garten“, der eine waldartige Situation mit mehreren blühenden Zierkirschbäumen (Prunus) zeigt. Darunter wachsen Stauden und Moosteppiche. Dieser Garten von „Trüb für Grün“ hat auch der Jury am besten gefallen und wurde mit dem Award in Gold für Showgärten ausgezeichnet. Der Garten besticht durch seine klare Gliederung und die lichte, frühlingshafte Stimmung, die von den Pflanzen ausgeht.

Zweifellos sind es derartige Kreationen, die ein grosser Teil des Publikums vermehrt sehen möchte, um Ideen und Inspirationen mit nach Hause zu nehmen. Auch wenn es die schier unmögliche Idee ist, eine Moosfläche im Garten anzulegen. Die Gestalter des Gartens sind sich bewusst, dass sie mit derartigen Anfragen künftig konfrontiert werden. Wer aber hat schon die feucht-schattige Lage, die förderlich ist für das Wachstum von Moosen nach japanischem Vorbild?


Farbenprächtige Pflanze prägt traditionell den Stand von JardinSuisse, dem Gärtnermeisterverband.

„Pflanzen im Mittelpunkt“ zeigt der Stand von JardinSuisse und weist darauf hin, dass in der Schweiz nach wie vor Produktionsbetriebe tätig sind. Der Stand ist zurückhaltend gestaltet, die Leuchtkraft der Pflanzen wirkt umso kräftiger. Beim Aufbau des Standes haben Lernende mitgearbeitet.
Am Stand vertreten war Hansruedi Thommen, ein erfolgreicher Pflanzenproduzent aus Möhlin, der seine Pflanzen an internationalen Ausstellungen präsentiert. Bei seiner Tätigkeit hat er mehr als 1000 Medaillen gewonnen, die ihn für seine Arbeit ausgezeichnet haben. Thommen lässt sich nicht von der Tiefpreispolitik mitziehen, die in den letzten Jahren herrscht, verursacht durch Billigimporte aus dem Ausland. Er sucht einen eigenen Weg, indem er direkt vermarktet auf dem Markt in Basel und ein spezielles Sortiment anbietet


Enea-Garten "Gestern trifft Morgen": Vielfältige Gartenräume, wertvolle Materialien - für viele ein Wunschtraum.

Wunschtraum Enea Garten?

Andere Schwerpunkte setzen erfahrungsgemäss die Gärten von Enzo Enea, der in diesem Jahr wieder mit einem grossen Garten dabei war. Von aussen ist der Garten abgeschirmt. Bei seiner Kreation handelt es sich um ein 1:1 Modell eines realen Auftrages: Renovation und Gartengestaltung einer Liegenschaft am Bodensee. Die Gestaltung verschiedener Gartenräume auf nur 600 Quadratmeter Fläche gelingt hier sehr gut. Ausgeklügelte Konstruktionen, wertvolle Materialien und hochwertige Pflanzen sind Bestandteil der Anlage, die edel und kostbar wirkt.

Die Gehölze sind sorgfältig ausgewählt, jedoch wirkt die gesamte Bepflanzung etwas starr und steril und entspricht exakt den Bauten. Sie stellt kein Gegengewicht dar: statt Schwung und Lebendigkeit in die Anlage zu bringen, verstärkt sie das Unbewegliche, Starre. Wie schön wäre es, wenn auf dem Rasen ein Maulwurfshügel zu sehen wäre – ein einziger!
Wo die Gärten von Enea geographisch stehen, spielt keine Rolle, denn sie ähneln sich stets in ihrer Art. Mit ihrer direkten Umwelt haben die Gärten nicht viel zu tun. Sie vermitteln Eleganz, zeigen schöne Materialien und sind repräsentativ. Zweifellos der Wunschtraum vieler EigenheimbesitzerInnen.

Aufgefallen...

...sind beim Rundgang durch die Hallen beispielsweise die Figuren aus alten Ölfässern, die vom Australier Aaron Jackson entworfen wurden. Es sind witzige Figuren, die durchaus in den einen oder anderen, eher wilden Garten passen.

Ach ja, Urban Gardening: Das sind diese Pakete, in denen vom Gefäss, über das Substrat und die Samen bis zur Anleitung einfach alles vorhanden ist. Und wenn’s trotzdem nicht wächst? Geld zurück? Die Unwägbarkeiten stehen im Kleingedruckten der Bedienungsanleitung. Die wichtigsten sind das Wetter und die Gärtnerin oder der Gärtner.

Velounterstände sind selten ein gestalterischer Wurf, meistens Massenware, die stets etwas grob wirkt. Eine andere Idee hat www.virola.ch Eine Art Segeltuch wird über einen halbrunden Metallständer gezogen. Das Velodach ist in vielerlei Farben erhältlich und kann auch – wenn’s denn sein muss - als Werbeträger dienen.

Wer an eine Gartenmesse geht, möchte gerne zwecks Begrünung etwas für den Garten oder die Fensterbank posten. GiardinaMARKET bietet jedes Jahr etwas mehr: Pflanzen, Zwiebelpflanzen, Gartenzubehör, Accessoires und Bücher befriedigen den Wunsch nach einem Mitbringsel.

Messe Zürich, Wallisellenstr. 49, 8050 Zürich
Tram Nr. 11 bis Messe ab HB od. Bahnhof Oerlikon

Die Giardina ist noch bis zum kommenden Sonntag (17.3.) geöffnet.
Do 9 - 20 Uhr, Fr 9 – 22 Uhr, Sa/So 9 – 18 Uhr
Eintritt Erwachsene CHF 35 / Jugendliche CHF 17
Abendkarte (jeweils 2 Std. vor Ende der Öffnungszeiten)
SBB RailAway bietet ein Giardina-Kombi mit 15 % Ermässigung aufs Bahnbillett und 20% auf den Eintritt.
www.giardina.ch

Text: Elisabeth Jacob
Bilder: Giardina, Zürich

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